Lewis Holtby und die Bruchweg-Boys

10. Dez. 2010 | 4 Kommentare

Für mich war es einer der peinlichsten TV-Momente des Jahres: Lewis Holtby, Andre Schürrle und Adam Szalai wurden am 26. September im ZDF-Sportstudio vor flammenden Hintergrund als die „Bruchweg-Boys“ in Szene gesetzt und mussten eine gefühlte Ewigkeit lang mit Heino-Sonnenbrillen dauergrinsend zu einem Mainz-Fansong posen, dass selbst Udo Lindenberg einen Fremdschäm-Anfall erlitten hätte. Das war am 6. Spieltag und Mainz hatte gerade beim FC Bayern mit 2:1 gewonnen. Zweieinhalb Monate nach diesem Auftritt hat der FSV Mainz ein  Stück seiner Strahlkraft verloren. Zwar steht der FSV immer noch auf einem sensationellen zweiten Tabellenrang, doch ich glaube, ich bin nicht alleine, wenn ich sage: Das sympathische Mainz vom Beginn der Saison hat sich irgendwie in Luft aufgelöst. Und auch bei Lewis Holtby ist mittlerweile der Alltag eingekehrt. Glänzenden Leistungen zum Saisonstart folgten zuletzt doch einige „Mangelhaft“ in den kicker-Bewertungen. Wenn man böse wäre könnte man spotten, er bereitet sich geistig bereits auf seine Rückkehr auf Schalke vor.

Doch das sind nur subjektive Eindrücke. Halten wir uns lieber an Fakten. Fakt ist, dass Mainz vor dem Spiel am Sonntag gegen Schalke satte 14 Punkte mehr auf dem Konto hat als die Königsblauen. Fakt ist aber auch, dass sich am Sonntag zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen werden. Seziert man die Saison in Vier-Spiele-Cluster, dann holte Mainz in den ersten beiden Abschnitten jeweils einen Schnitt von maximal möglichen 3 (1. bis 4. Spieltag) bzw. sensationelle 2,25 Punkten (5. bis 8. Spieltag). Schalke eierte in diesen ersten beiden Blöcken noch mit indiskutablen 0 bzw. 1,25 Punkten herum. Dann jedoch wendete sich das Blatt. Zwar verharrte Schalke in den Spieltagen 9 bis 12 beim 1,25er-Punkteschnitt, Mainz stürzte aber im gleichen Zeitraum auf 0,75 Zähler pro Spiel ab. In den letzten drei Spielen gab es für beide Teams je zwei Siege und eine Niederlage (Schnitt: 2 Punkte). Das Spiel am Sonntag macht den vierten Vierer-Cluster voll und wird einen weiteren Hinweis geben, in welche Richtung die Reise der beiden geht.

Nachdem meine bisherigen Auswärtsfahrten in dieser Spielzeit nach Hoffenheim, Nürnberg und Kaiserslautern mit 0 Punkten bedacht wurden, werde ich als abergläubischer Fan diesmal übrigens in heimischen Gefilden bleiben. Die Chancen auf einen Punktgewinn stehen somit besser denn je. Wird schon klappen. Muss ja.

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4 Kommentare zu “Lewis Holtby und die Bruchweg-Boys”

  1. skAndyam 10. Dezember 2010 um 10:49 1

    Hauptsache, wir kriegen vor Weihnachten noch das nächste Zehnerpäckchen voll.
    Aber mal weitergefragt: Sollte Schalke gewinnen, wirst du dann nie mehr Auswärtsfahrten unternehmen?

  2. Matthiasam 10. Dezember 2010 um 11:05 2

    Sollte Schalke gewinnen, wirst du dann nie mehr Auswärtsfahrten unternehmen?

    Für die Rückrunde schon fest geplant sind Hannover und Bremen. Ich kann doch nicht auf alles Rücksicht nehmen. Soll ich etwa mein persönliches Reiseglück hinter das Wohl der Schalker stellen 😉

  3. skAndyam 10. Dezember 2010 um 12:53 3

    Wenn du reisen UND was gutes tun willst, fahr doch mit den Schwarz-Gelben 😉

  4. Beneam 10. Dezember 2010 um 20:03 4

    Ich bin auch gespannt, wie’s ausgeht, wo wir den Matthias zu Hause lassen… gehe davon aus, einen Sieg zu sehen!

    Am Bruchweg woll’n wer’s Sonntag schaffe,
    den Meenzern drei Punkte weg zu raffe.
    Mit warmem Wind aus Portugal im Rücke
    Werd’n wa den Tuchel verfrühstücke.
    (Tusch)
    Holtby und sei Meenzer Narreschar
    Spieln heut nur moll – des is doch klar!
    Kei Eckfahn braucht er hoch zu nehme,
    wird de Manu doch de Stürmer zähme.
    (Tusch)
    Des nur hier als kleins Geschmäckle –
    Montag hol ich mehr aus meinem Säckle!
    (Tusch)