Monatsarchiv für September 2010

Sep 30 2010

Es geht bergauf

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Schalke Fanclub Monasteria
Die ersten drei Punkte in der Champions League eingefahren, ein nettes Match abgeliefert und endlich auch „zu Null“ gespielt – Schalke erlebte gestern einen durchweg gelungenen Abend. Gegen Benfica Lissabon war es lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Schalke, insbesondere in der ersten Halbzeit. Gleich zwei Mal zappelte der Ball in der ersten halben Stunde im Gäste-Netz, doch während der erste Treffer durch Joel Matip zurecht aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde, lag der italienische Sportsfreund mit der Fahne beim zweiten Treffer, diesmal durch Farfán, gründlich daneben. Als kurz vor der Halbzeit zunächst Raúl nur den Pfosten und Rakitic im Nachschuss nur den gegnerischen Keeper traf, schien sich die Fußballwelt schon wieder gegen Schalke verschworen zu haben.

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Sep 27 2010

Klaas-Jan Huntelaar verwirrt die Gegner – und Journalisten

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Mit Klaas-Jan Huntelaar scheint Schalke endlich mal wieder ein richtig guter Griff gelungen zu sein. „Logisch, ist doch auch ein Weltklassemann und hat 14 Millionen Euro gekostet“, werden jetzt einige sagen. Wenn man jedoch sieht, wie viel Geld Schalke in den letzten Jahren in „Weltklassemänner“ investiert hat, die eine weitaus längere Anlaufzeit benötigten bzw. nie richtig ins rollen kamen, dann ist das schon ein Grund zur Freude. Huntelaar traf gegen Dortmund, in Freiburg und am Samstag auch gegen Mönchengladbach. Einzig in Hoffenheim blieb er – bezogen auf die Bundesliga – bei einem Einsatz ohne Tor. Zwei seiner drei Tore waren zudem wichtig bis spielentscheidend, nur eines war reine Ergebniskosmetik. Auch diese Quote kann sich sehen lassen. Doch Huntelaar lässt sich nur die Fans träumen und die Gegenspieler verzweifeln, er spielt auch die Journalisten schwindelig, die plötzlich nicht mehr bis vier zählen können. So heißt es heute im Internetangebot der WAZ-Gruppe:

Krise? Nicht bei ihm. Wenn Huntelaar im Sechzehner am Ball ist, brennt’s. Das dritte Tor im dritten Spiel – Hut ab.

Reviersport.de hingegen kommt nach Auszählung aller Ereignisse zu folgendem amtlichen Endergebnis:

Er startet jetzt richtig durch. Nach dem Debüttreffer in Freiburg wie befreit, kein Wunder, dass ihm auch diesmal gegen Gladbach der Anschluss gelang.

Da wird der Bundestorleiter wohl noch einmal eingreifen müssen.

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Sep 26 2010

Kein Sieg der Moral

Autor: . Abgelegt unter Schalke

In etwa zu diesem Zeitpunkt, in der die aktuelle Saison sich jetzt befindet, wurde auf Schalke in der vergangenen Spielzeit die „Moral der Mannschaft“ geboren. Gegen Hamburg und Leverkusen lag man am 10. und 11. Spieltag mit 0:2 hinten, um dann durch eine großartige Aufholjagd doch noch ein Remis zu sichern. Das hatte es auf Schalke seit gefühlten Jahrhunderten nicht mehr gegeben, und deshalb sehe ich in diesen beiden Spielen die Geburtsstunde der fabulösen „Knappenkids“, die am Ende einen sensationellen zweiten Platz feiern konnten. Im weiteren Verlauf der Saison 2009/10 gelang das mit dem „Spiel drehen“ zwar nicht mehr ganz so gut, dennoch hatte man als Beobachter auch bei Rückständen immer das Gefühl, dass da noch etwas geht. Dieses Gefühl ist mir in den bisherigen Spielen dieser Saison gründlich abhanden gekommen. Rückstand für Schalke war gleichbedeutend mit Niederlage für Schalke. Bis gestern.

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Sep 24 2010

Nach Freiburg, vor Gladbach

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Englische Wochen haben einen klaren Vorteil, bieten sie doch die Möglichkeit, eine Schmach zeitnah wieder vergessen zu lassen. Es war eine Schmach, die Schalke am vergangegen Sonntag gegen Dortmund erleiden musste. Da gibt es wirklich nichts zu beschönigen. Zum ersten Mal verließ ich bei einem Heimspiel das Stadion bereits vor dem Abpfiff. Und das nicht etwa in der 85. Minute, sondern bereits nach etwas mehr als einer Stunde. Die Gelb-Rote Karte gegen Plestan war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Doch auch ohne diese Karte hätte ich mir das Schauspiel nicht mehr lange anschauen können. Ich erlitt körperliche Schmerzen. Ich konnte es mir einfach nicht mehr antun und hätte jederzeit – und das ist kein Scherz – eine Wurzelbehandlung ohne Narkose bei einem Zahnarzt aus der Jungsteinzeit meiner weiteren Anwesenheit vorgezogen. Zum Glück gibt es auf dem Berger Feld sehr wenige jungsteinzeitliche Zahnärzte und so durfte ich ohne weitere „Gegenleistung“ gehen. Ãœbrigens: Dass Schalke bei einem Spiel gegen Dortmund die blutleerste Leistung seit Jahren zeigte, ist mir unter dem Strich egal. Ich halte nicht viel von dieser Derbyfolklore. Ob BVB oder Beitar Jerusalem, egal! Mir geht’s um Schalke.

Dann kam der Mittwoch und mit ihm die Gewissheit, dass es schlechter einfach nicht mehr gehen kann. Lediglich ein stabiler Seitwärtstrend wäre drin gewesen. Doch Schalke steigerte sich und ergatterte in Freiburg auf letztendlich dramatische Weise die ersten Punkte. Nicht alles war Gold was da im Breisgau funkelte, jedoch – sei es aufgrund der ins bodenlose gesunkenen Ansprüche, oder weil es wirklich so war – konnte man eine Steigerung erkennen. Zum ersten Mal stand Jurado in der Startelf und deutete an, dass er mehr sein kann als die C-Lösung nach Misimovic und van der Vaart. Befreit von der Last, auf dem Feld für die kleinen Schmankerl zuständig zu sein, spielte auch Rakitic einen soliden Ball. Eine glatte 1 wie der „Reviersport“ würde ich ihm zwar nicht geben, aber es war der erste gescheite Kick des ewigen Talents seit fast einem halben Jahr. Darauf lässt sich doch aufbauen. Ich befürchte jedoch, dass Rakitic nun genau das machen wird, was er immer macht: Einem halbwegs guten Spiel ein halbes Dutzend unterirdische folgen lassen. Doch ich bin bereit, mich positiv überraschen zu lassen.

Man könnte darüber referieren, dass Schalke in Freiburg mit einer anderen Taktik spielte als in den Partien zuvor. Die „flache Vier“ scheint vorerst Geschichte zu sein. So zumindest deutete es Felix Magath an. Wenn’s Erfolg bringt – OK! Für mich lag der Fehler in den letzten Wochen ohnehin weniger am System, als in dem Gebilde, das sich Mannschaft schimpfte.

Schalke suchte lange Zeit eine Mannschaft. Sollte sie sich am Mittwoch in Freiburg ansatzweise gefunden haben, muss sich Magath eine Frage gefallen lassen: Was zur Hölle sollte der ganze Heckmeck der letzten Wochen? Wenn ich Spieler habe, die im letzten Jahr die Shootingstars der Liga waren, und mir gleichzeitig drei gestandene Stars anlache, dann versuche ich doch von Anfang an, einen Mix daraus zu basteln. In Freiburg war es endlich soweit. Schmitz, Moritz und Matip spielten ebenso wie Jurado, Huntelaar und Raul von Beginn an. Das Ergebnis: Die ersten Punkte. Wäre das nicht auch einfacher gegangen? Wahrscheinlich nicht, denn Fußball ist mehr als eloquentes Klötzchengeschiebe am Reinartz-Taktik-Tisch.

Ich habe die Schmerzen nicht vergessen, die mir die Truppe am vergangenen Sonntag zugefügt hat. Da heilt auch ein dramatisches 2:1 in Freiburg keine einzige Wunde. Morgen gegen Gladbach erwarte ich – nein, ich fordere! – einen Sieg ohne wenn und aber. Es muss kein gutes Spiel werden, aber ich will gefälligst sehen, dass es einen weiteren kleinen Fortschritt gibt. Dass Gladbach der „angeschlagene Boxer“ sein wird, der 90 Minuten lang auf seinen Lucky-Punch warten wird, ist mir bewusst aber auch scheißegal. Wir sind Schalke, wir schauen nur auf uns! Die Zeit der Kuschelanalysen ist vorerst vorbei. Es geht aktuell in jedem Spiel nur noch um die drei zu vergebenen Punkte. Die Basis dafür wurde am Mittwoch gelegt. Morgen muss der nächste Schritt folgen.

Auf geht’s: Hauen wir die Gladbacher weg!

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Sep 24 2010

90elf mit dem „IPdio mini Pro“ nicht mehr möglich

Autor: . Abgelegt unter Fußball allgemein,Leben analog

Seit ca. eineinhalb Jahren bin ich treuer Hörer des Internet-Radiosenders 90elf.de, der sämtliche Spiele der Bundesliga und Zweiten Liga in voller Länge und in Konferenz überträgt. Dazu kaufte ich mir einst extra ein Internet-Radio, damit ich die Spiele und die anderen Sendungen nicht am Computer hören muss. Ich entschied mich für das kleine aber feine „IPdio mini Pro“ der Firma „DNT“. Und was soll ich sagen? Es fluppte alles ohne Probleme. Bis zum Anfang dieser Woche.

90elf hat nach zwei Jahren Sendebetrieb irgendetwas an seinen Streamadressen geändert. Darauf machte eine Ansage zum Start des Streams bereits Wochen vor der Umstellung aufmerksam und natürlich befolgte ich brav die Anweisungen und speiste via Datenbank-Update die neuen Adressen ein.

Das war vor einem knappen Monat und ich hatte die ganze Prozedur längst schon wieder vergessen. Doch dann blieb mein Internet-Radio auf der 90elf-Sendertaste vor ein paar Tagen plötzlich stumm. Obwohl, das stimmt so nicht ganz, denn zu Beginn eines Verbindungsaufbaus ertönt nach wie vor ein vorgeschalteter Werbespot. Anschließend scheint bei der Übergabe von Werbespot-Stream auf Normal-Stream etwas schief zu laufen.

Also schrieb ich nach langer Fehlersuche sowie diverser Firmware- und Datenbank-Updates eine Mail an den technischen Kundendienst von 90elf.de. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

Wir haben uns deine Problemlage angeguckt und die Ursache dafür ist uns bereits bekannt. Bei der Umsetzung des Streams in deinem Radio gibt es leider ein technisches Problem, was durch die verschiedenen Hardwarebestandteile entsteht. Dadurch bleibt dir nur die Möglichkeit auf eine andere Alternative umzusteigen, um 90elf zu hören. Einen Überblick dazu findest du unter www.90elf.de/90elfempfangen.Wir hoffen auf dein Verständnis und wünschen dir weiterhin viel Spaß mit 90elf!

Ich fasse zusammen: Das Problem ist bekannt und ganz offensichtlich von 90elf selbst verursacht. Schließlich laufen alle (!) anderen Internetradiosender, die ich eingespeichert habe, weiterhin ohne Probleme. Und selbst 90elf versah ja noch am vergangenen Wochenende seinen Dienst – die Werbeeinblendung am Anfang klappt selbst heute noch. Anstatt den offensichtlich softwareseitigen Fehler jedoch zu beheben, schiebt man den schwarzen Peter mit einer möglichst schwammigen Formulierung flux der Hardware zu und verweist auf „alternative Empfangsmöglichkeiten“.

Kundendienst und Hörerbindung, liebe Freunde von 90elf, sieht nun wirklich anders aus.

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Sep 19 2010

Derby?

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Ruhrpott-Derbys und deren Resultate werden häufig überbewertet. Ich kann mich an einige Derbys in der jüngeren Vergangenheit erinnern, in denen die unterlegene Mannschaft einen Punkt oder mehr verdient gehabt hätte. Und damit sind wir schon bei heute. Nein, nicht bei einem „verdienten Punkt“, sondern bei der „Mannschaft“. Der BV Borussia Dortmund von 1909 verfügt über eine Mannschaft. Der FC Gelsenkirchen-Schalke von 1904 nicht. Das Resultat ist bekannt. Weil ich keine Lust habe, in die branchenübliche „Scheiß Millionäre“-Folklore einzustimmen und auch nicht das anprangere, was ohnehin jeder sieht, halte ich einfach die Schnauze. Bis Donnerstag – mindestens – lasse ich die Tasten ruhen. Wer bin ich denn, dass ich mir den Kopf über Leute zerbreche, die noch nicht einmal im Derby bereit sind, zu fighten.

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Sep 16 2010

Eine Anekdote

Autor: . Abgelegt unter Leben analog,Schalke

Meine Frau Sarah besucht im Rahmen ihrer beruflichen Fortbildung ein Seminar, in dem sich die Teilnehmer gestern in einem Kennenlern-Spiel selbst beschreiben und eine Eigenschaft herausstellen sollten, die sie im Vergleich zu den anderen Teilnehmern (vermutlich) Einzigartig macht. Dabei erfuhr sie viele interessante Dinge über ihre Mit-Seminaristen, so auch über die junge Frau, die als Einzige aller Teilnehmer bereits in einem Kinderheim in Afrika gearbeitet hat. Eine andere stellte sich als die Einzige heraus, die einen anderen Menschen auf dem Sterbebett begleitet hat. Die Einzigartigkeitsmerkmale der übrigen Seminaristen waren vielleicht nicht ganz so sozial wertvoll, jedoch nicht minder bemerkenswert. Das Spektrum reichte von „Wandern in Tibet“ bis hin zur „Fallschirmspringer-Ausbildung“. Schließlich ging das Wort an Sarah. Ohne lange zu überlegen sagte sie:

Ich bin die Einzige hier, die weiß, wer Edi Glieder ist.

Ich liebe diese Frau!

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Sep 15 2010

Weniger als erhofft, besser als befürchtet

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Hätte mir jemand vor einem Monat gesagt, dass Schalke sein Auftaktspiel in der Champions-League in Lyon nur mit 0:1 verliert, wäre meine erste Reaktion sicherlich ein verärgertes aber ebenso überraschtes „Och, Mensch!!!“ gewesen. Vier Wochen später ringt mir der Eintritt dieses Ergebnisses kaum mehr als ein ein schulterzuckendes „Och, jo…“ ab. So ändern sich Zeiten.

Das Telegramm: Anfangsphase, gutes Spiel von Schalke, zwei dicke Chancen durch Farfán (den Kopfball muss er rein machen), katastrophaler Fehler von Christoph Moritz, 0:1 durch den allerersten Torschuss Lyons, kurz danach Rot für Benni Höwedes, der offensive Daec verlässt für den defensiven Matip den Platz, Halbzeitpause. Wiederanpfiff, Lyon in Überzahl mit mehr Ballbesitz, Schalke pöhlt die Kugel nur noch hinten raus, der nicht ausschließlich defensive Jones verlässt für den ausschließlich defensiven Kluge den Platz, Schalke pöhlt den Ball weiter sinnlos hinten raus, Riesenchance Lyon (4x), Abseits Lyon (x-Mal), der ausschließlich defensive Sarpei verlässt den Platz für den nicht ausschließlich defensiven Schmitz, Abpfiff. Schalke verteidigt das 0:1 auch durch taktisch geschickt gesetzte Wechsel erfolgreich. Sollte ich etwas vergessen haben: Nur zu, wofür gibt es denn die Kommentarfunktion?

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Sep 12 2010

Schön ist anders

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Schalke Fanclub Monasteria

Drittes Bundesligaspiel, dritte Niederlage. Zählt man den „Supercup“ zu den bislang absolvierten Pflichtspielen der Saison 2010/2011 hinzu, war es bereits die vierte Pleite im fünften Spiel. Einzig im DFB-Pokal reichte es gegen den drittklassigen VfR Aalen zu einem knappen Schalker Sieg.  Da braucht man nicht lange drum herum reden: Schön ist anders. Weiterlesen »

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Sep 09 2010

Reset

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Irgendwie fühle ich mich, als ob ich zu Weihnachten eine Menge Geschenke bekommen habe, diese aber nicht ausprobieren kann, weil die Batterien noch fehlen …

… schrieb mein Kumpel Willi, der hier ab und zu als „Wilbor“ mitkommentiert, vor ein paar Tagen in kleinerer Runde angesichts der Zuversicht und gleichzeitig der Unsicherheit ob der vielen Schalker Neuzugänge in den letzten Minuten der Sommer-Transferphase. Man habe zusätzliche Klasse in den Kader geholt, betonte Felix Magath auch gestern bei der offiziellen Vorstellung von Klaas-Jan Huntelaar. Wer könnte dem Trainager da widersprechen? Dennoch wird sich zeigen, ob, wann und wie sich diese neu erworbene Qualität in Zukunft auf dem Feld beweisen wird. „Form schlägt Klasse“ ist ein Satz, den Rudi Assauer 1997 verbal in Stein meißelte. Morgen, in Hoffenheim, ist Schalke auch deshalb kein Favorit, eher das genaue Gegenteil. Wollen wir hoffen, dass Schalke seine Klasse bald umsetzt, den Reset-Knopf findet und endlich in die Saison 2010/11 startet.

Und das sagt der Klopp: Richtig so! Ich hatte auch mal Spielzeug, aber mit ohne Batterien.

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