90elf mit dem „IPdio mini Pro“ nicht mehr möglich

24. Sep. 2010 | 5 Kommentare

Seit ca. eineinhalb Jahren bin ich treuer Hörer des Internet-Radiosenders 90elf.de, der sämtliche Spiele der Bundesliga und Zweiten Liga in voller Länge und in Konferenz überträgt. Dazu kaufte ich mir einst extra ein Internet-Radio, damit ich die Spiele und die anderen Sendungen nicht am Computer hören muss. Ich entschied mich für das kleine aber feine „IPdio mini Pro“ der Firma „DNT“. Und was soll ich sagen? Es fluppte alles ohne Probleme. Bis zum Anfang dieser Woche.

90elf hat nach zwei Jahren Sendebetrieb irgendetwas an seinen Streamadressen geändert. Darauf machte eine Ansage zum Start des Streams bereits Wochen vor der Umstellung aufmerksam und natürlich befolgte ich brav die Anweisungen und speiste via Datenbank-Update die neuen Adressen ein.

Das war vor einem knappen Monat und ich hatte die ganze Prozedur längst schon wieder vergessen. Doch dann blieb mein Internet-Radio auf der 90elf-Sendertaste vor ein paar Tagen plötzlich stumm. Obwohl, das stimmt so nicht ganz, denn zu Beginn eines Verbindungsaufbaus ertönt nach wie vor ein vorgeschalteter Werbespot. Anschließend scheint bei der Übergabe von Werbespot-Stream auf Normal-Stream etwas schief zu laufen.

Also schrieb ich nach langer Fehlersuche sowie diverser Firmware- und Datenbank-Updates eine Mail an den technischen Kundendienst von 90elf.de. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

Wir haben uns deine Problemlage angeguckt und die Ursache dafür ist uns bereits bekannt. Bei der Umsetzung des Streams in deinem Radio gibt es leider ein technisches Problem, was durch die verschiedenen Hardwarebestandteile entsteht. Dadurch bleibt dir nur die Möglichkeit auf eine andere Alternative umzusteigen, um 90elf zu hören. Einen Überblick dazu findest du unter www.90elf.de/90elfempfangen.Wir hoffen auf dein Verständnis und wünschen dir weiterhin viel Spaß mit 90elf!

Ich fasse zusammen: Das Problem ist bekannt und ganz offensichtlich von 90elf selbst verursacht. Schließlich laufen alle (!) anderen Internetradiosender, die ich eingespeichert habe, weiterhin ohne Probleme. Und selbst 90elf versah ja noch am vergangenen Wochenende seinen Dienst – die Werbeeinblendung am Anfang klappt selbst heute noch. Anstatt den offensichtlich softwareseitigen Fehler jedoch zu beheben, schiebt man den schwarzen Peter mit einer möglichst schwammigen Formulierung flux der Hardware zu und verweist auf „alternative Empfangsmöglichkeiten“.

Kundendienst und Hörerbindung, liebe Freunde von 90elf, sieht nun wirklich anders aus.

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5 Kommentare zu “90elf mit dem „IPdio mini Pro“ nicht mehr möglich”

  1. Sonja Wurtham 24. September 2010 um 18:49 1

    Hallo Schalke-Fan!
    Mir geht es genauso, nur dass ich bis heute noch keine Antwort auf meine vielen Anfragemails erhalten habe. Kundenservice scheint bei 90elf nicht sehr groß geschrieben zu werden.
    Und der wahre Grund wird wohl sein, dass die einfach nur noch ihre eigenen NOXON 90elf Radios verkaufen wollen!!!!
    Gruß aus dem Schwarzwald!

  2. Thomas Meureram 24. September 2010 um 21:03 2

    Kann mich dem Kommentar von Sonja nur anschließen. Da scheint wirklich eine miese Marketing-Strategie für NOXON am laufen zu sein.

  3. Wieland Günzelam 25. September 2010 um 12:58 3

    Hallo Matthias,

    als Multimedia-Producer von 90elf möchte ich diese Darstellung ein bisschen korrigieren.

    Wie der Kollege dir bereits geschrieben hat, liegt das Problem hier in einer Hardwarekomponente, die im Gerät auf eine Stream-Datenbank (www.reciva.com) zurückgreift, die mit der momentanen Konfiguration unseres Streamingformates Fehler im Gerät verursacht.

    Der Grund liegt darin: Um die steigende Nutzerzahlen bei 90elf abfedern zu können, haben wir erst unseren Streamingpartner gewechselt und danach die Lastverteilung optimiert, damit jeder Hörer auch Samstag 15.30 Uhr alle Spiele verfolgen kann. Um die Stabilität der Streams zu sichern, mussten wir am 5. & 6. Spieltag (starker Anstieg der Nutzer) den Ablauf des Streamaufrufs intern ändern. Davon bekommt man natürlich nach außen nichts mit. Diesen temporären Umbau werden wir nach den bereits abgeschlossenen technischen Arbeiten in den kommenden Tagen wieder zurückbauen, sodass du dann auch mit dem IPdio mini Pro wieder 90elf hören kannst.

    Also, nochmal: Bedauerlich, dass es hier einen echten Stammhörer trifft, aber für den Moment müssen wir dich wirklich bitten, über einen der vielen anderen Wege 90elf zu hören.

    Und, auch das sei gesagt: Mit dem NOXON 90elf bieten wir ein WLAN-Radio, dass perfekt auf die 90elf-Dienste zugeschnitten ist; mehr als alle anderen WLAN-Radios. Dass wir aber mit fast allen anderen WLAN-Radios (ja, momentan keine Reciva-Datenbank-Geräte) empfangbar sind, zeigt aber, dass wir in erster Linie unser Programm verbreiten möchten und bedauern es ausdrücklich, dass es momentan Hörer gibt, die mit ihrem Gerät nicht 90elf hören können.

    Bei Fragen stehe ich sehr gern zur Verfügung!!

    Viele Grüße
    Wieland Günzel, 90elf-Multimedia-Producer

  4. Sonja Wurtham 25. September 2010 um 17:15 4

    Wieland Günzel – und warum schreibt ihr uns das dann nicht? Ich habe heute, nach Tagen, eine Mail von 90elf erhalten mit genau dem selben Wortlaut wie oben! Wenn es so ist wie Sie schreiben, warum wird dann in der Mail nicht mitgeteilt, dass wir unser Lieblingsfußballprogramm in ein paar Tagen wieder hören können?

  5. Matthiasam 28. September 2010 um 00:08 5

    Vielen Dank an Wieland Günzel für die ausführlicheren Erklärungen, auch wenn immer noch nicht alles glasklar wird. Doch das muss es für den Laien wahrscheinlich auch nicht sein. In der Autowerkstatt geben wir uns schließlich auch mit einem „Tja, kaputt…“ des Fachmanns zufrieden.

    Heute, da war ich noch im Büro, erhielt ich jedenfalls von 90elf eine eMail, in der mir mitgeteilt wurde, dass nun auch das Ipdio mini Pro wieder unterstützt wird. (btw: Habe ich das richtig verstanden, dass grundsätzlich alle Geräte, die auf die Datenbank von reciva.com zurückgreifen, betroffen sind bzw. waren?) Kaum zuhause angekommen probierte ich es aus und – juhu – es funktioniert jetzt wieder.

    So gesehen ist nun alles im Lack. Oder doch nicht? Denn es bleibt ein schales Gefühl der Enttäuschung gegenüber einem Sender, den ich im Bekanntenkreis, hier im Blog und zuletzt auch in einer längeren Diskussion im Blog vom Turnhallen-Phil immer wieder angepriesen und dem ich die Stange gehalten habe. Denn die Informationspolitik während der „Downtime“ war kurzgesagt sch***e.
    Die einzige Quelle, auf der sich Besitzer eines Ipdio in den letzten Tagen spärlich informieren konnten, war dieses Blog. Ich weiß zwar nicht, wie viele derartige Radios die Firma „DNT“ verkauft hat, aber es werden mehr als drei gewesen sein, wie ich an meinen Blog-Stats sehe. Und wenn das Problem, wie mir in der Standardantwort mitgeteilt wurde, bereits bekannt war, warum hat 90elf dann nicht selbst eine kurze Notiz auf der eigenen Webseite veröffentlicht?
    Ich freue mich, dass es nun bei mir auch wieder mit dem Küchenradio klappt, denn Radiohören am PC ist allein von der Handhabung, vom ganzen Gefühl her etwas ganz anderes und für mich keine ernsthafte Alternative. Für die Zukunft würde ich mir eine offener Informationspolitik wünschen. Internet – schließlich ist 90elf ein Internetsender! – lebt von Kommunikation und Information! Schön wär’s jedenfalls, wenn es in Zukunft etwas offener und hörerfreundlicher würde, denn ich finde, dass Konni und Co. noch jede Menge Stammhörer verdient haben.