Monatsarchiv für Oktober 2011

Okt 31 2011

Ein Spiel mit Dritteln

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Fußball wird in zwei Halbzeiten gespielt. Jede ist 45 Minuten lang – plus jeweils ein wenig Bonuszeit. Am Samstag präsentierte Schalke beim 3:1-Sieg gegen Hoffenheim jedoch ein Spiel in drei Dritteln. Und wie es sich für ein Drittel von 90 Minuten gehört, war jedes von ihnen fast exakt 30 Minuten lang. Schalke legt los wie die Feuerwehr und belohnt sich mit der Führung (Teil 1); Schalke lässt sich völlig ohne Not von der TSG Hoffenheim die Spielkontrolle entreißen und kassiert den Ausgleich (Teil 2); Schalke berappelt sich wieder und fährt mit voller Wucht einen verdienten Sieg ein (Teil 3). Das war – grob zusammengefasst – die beinahe schon drehbuchartige Dramaturgie des 11. Spieltages.

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Okt 28 2011

Lars Ãœberstall

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Lars Unnerstall ist der der einzige Schalker Torhüter, der in dieser Saison in allen drei Wettbewerben „zu Null“ gespielt hat. Kunststück – er ist ja auch der einzige Schalker Keeper, der in diesem Jahr in allen drei Wettbewerben spielen durfte. Der Sprung in die nerdige Statistik gelang ihm in sechs Tagen. Erst erlebte er einen beschäftigungslosen Abend in Nikosia (Europa-League), danach durfte er in Leverkusen (Bundesliga) und Karlsruhe (DFB-Pokal) ein paar Mal sein Können aufblitzen lassen. Und schon beginnen die Ersten – mal im Spaß, mal im Ernst – den „Counter“ anzuwerfen. Er steht aktuell bei 288 Minuten.

Noch vor zehn Tagen mühten sich alle, die sich für Schalke interessieren, an Informationen über Lars Unnerstall zu gelangen und stolperten dabei vor allem über eine Interview-Aussage von Schalkes Torwart-Trainer Lothar Matuschak, der Unnerstall zwar Fleiß aber kein überragendes Talent attestierte. Schon hatte der Ibbenbürener seinen Stempel weg. Dass Matuschak mit seiner Aussage keinesfalls einen Tollpatsch im Torwandgewand beschrieb, hätte uns schon vor zehn Tagen klar sein müssen. Heute wissen wir es.

Lars Unnerstall ist nicht Ralf Fährmann. Und erst recht ist er nicht Manuel Neuer. Dennoch muss er sich nun ständig mit diesen beiden Torhütern vergleichen lassen. Ich halte das für töricht. Denn Lars Unnerstall ist vor allem eines: er selbst. Ich freue mich über jede gelungene Aktion von ihm. Aber ich halte es nicht für sinnvoll, Lars Unnerstall zum Ãœberstall zu machen. Vielleicht sollten wir Fans damit aufhören, uns klammheimlich die Neuer-Blaupause herbeizusehnen und ganz unaufgeregt – ohne jeden Hype – kucken, was das kommt.

Morgen kommt Hoffenheim.

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Okt 27 2011

Karlsruhe – Schalke, ein Klassenunterschied

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Schalke ist aktueller Dritterster der Bundesliga. Karlsruhe ist aktueller Drittletzter der Zweiten Liga. Wer im gestrigen Duell der Favorit sein wird, war kein Geheimnis. Am Ende setzte sich der Favorit durch und warf den Klassenunterschied in die Waagschale. Christian Fuchs‘ überlegte Flanke auf den sich davonstehlenden Klaas-Jan Huntelaar; Jefferson Farfáns feiner Freistoßschlenzer auf das Haupt des forsch in den freien Raum stürzenden Joel Matip – genau das macht einen Klassenunterschied aus. Karlsruhe spielte 80 Minuten lang am obersten Limit der eigenen Möglichkeiten, Schalke agierte 80 Minuten lang an der untersten Kante. Nach diesen 80 größtenteils ereignisarmen Minuten stand es 0:0. Zehn Minuten später registrierte Königsblau einen 2:0-Sieg. Somit gewann am Ende das Team, dem fast über die gesamte Spielzeit hinweg nichts gelingen wollte, weil es in den entscheidenden Momenten dann eben doch wie ein Favorit agierte.

Analysen erübrigen sich. Obwohl Schalke sich darauf eingeschworen hatte, den KSC nicht zu unterschätzen, tat man es doch. Die vielleicht entscheidende Szene ereignete sich in der Schlusshalbenstunde, als Kyriakos Papadopoulos sich dazu entschloss, den davoneilenden Alexander Iashvili per Trikotzupfer am Konter zu hindern und dafür bewusst eine Gelbe Karte kassierte. Danach war Schalke wach und begann endlich, den Klassenunterschied auszuspielen. Als man Karlsruhe ernst nahm, lief es besser.

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Okt 26 2011

Karlsruhe und so

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Ich denke, es gibt einige Leute meiner Generation, die im Karlsruher SC einen grundsympathischen Verein sehen. Der Grund dafür ist fast 20 Jahre alt und gründet in der großen Zeit des KSC, als dieser in der begeisternden Europapokalsaison 1993/1994 unter anderem den FC Valencia aus dem Wettbewerb schleuderte. Wer das 7:0 gegen den (damals schon) spanischen Topclub gesehen hat, kam nicht umhin, von Edgar „Euro Eddy“ Schmidt und seinen Mitstreitern zu schwärmen, die es unter der Leitung des jungen, wilden Trainers Winfried Schäfer um ein Haar ins UEFA-Cup-Finale schafften. Erst im Halbfinale war Schluss. Karlsruhe scheiterte an Salzburg, und wenn man sich vergegenwärtigt, dass damit ein österreichischer Club ins Europapokalfinale einzog, merkt man erst so richtig, wie elendig lange das schon her ist.

Damit sind wir auch schon beim zweiten Grund, warum mir der KSC bis heute sympathisch ist: Er hatte nie die Chance, mir auf den Sack zu gehen! Die Saisonplatzierungs-Fieberkurven von Schalke und Karlsruhe in den letzten zwei Jahrzehnten könnten unterschiedlicher nicht sein. Aus dem Fahrstuhlverein Schalke erwuchs einer der erfolgreichsten deutschen Clubs der letzten Jahre. Aus Karlsruhe, der Bundesliga-Top-Adresse der frühen 1990er, wurde ein Dauergast in der 2. Liga. Immerhin lieferte Karlsruhe den Running-Gag der Jahrtausendwende, denn das von den Badenern im Nachklang zu den Europapokalnächten reißerisch vorgestellte Zukunftskonzept „KSC 2000“ führte den Verein in der Tat pünktlich zum Millennium auf den mit riesigen Investitionen angestrebten 1. Tabellenrang. Dummerweise in der Regionalliga Süd.

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Okt 25 2011

Fußballdeppen (10): „schalkerfuchs“ auf dem Sprung

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Die zehnte Runde des Anti-Tippspiels „Die Fußballdeppen“ kannte einen eindeutigen Sieger. „schalkerfuchs“ hielt sich als einer von nur zwei Teilnehmern komplett schadlos und sprang in der Tabelle um ganze acht Plätze nach oben. Jetzt ist er Elfter und hat erweiterte Tuchfühlung zur Spitzengruppe aufgenommen. Auch „Hoeness“ gelang eine perfekte Runde, die ihm ein wenig Luft am Tabellenende verschaffte. Vom letzten Rang ging es für ihn hoch auf Platz 42. An der Spitze des Klassements änderte sich nicht. Weiterhin grüßt „martinmax“ vom Platz an der Sonne. Die vollständige Rangliste gibt es nach dem Klick.
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Okt 24 2011

Unerwartet starke Schalker gewinnen in Leverkusen

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Leverkusen gegen Schalke – das war das Spiel zweier Mannschaften, die genau wussten, was das andere Team drauf hat, wenn man es denn lässt. Und deshalb ließ man sich gegenseitig einfach nicht und setzte zunächst auf die Karte „Absicherung“. Dass sich dennoch ein durchweg unterhaltsames Spiel entwickelte, war eine der großen Überraschungen des gestrigen Nachmittages. Die zweite große Überraschung war, dass sich Jermaine Jones zu einem der drei „Schalker des Tages“ entwickelte. „Ausgerechnet Jones“, schreibt man dann reflexartig und schämt sich, diese abgenudelte Reporterfloskel zu verwenden. Doch diesmal ist das „ausgerechnet“ gerechtfertigt. Nicht nur, dass er trotz einer viel zu frühen Verwarnung und ständiger Provokationen von Michael Ballack seine Nerven in Zaum behielt und sich eben nicht den erwarteten Platzverweis abholte. Seine Aktionen auf dem Feld waren durchweg durchdacht, gar nicht einmal so defensiv orientiert, wie man es von ihm kennt, und deshalb bildete er die Stütze, an der sich die Schalker Defensive aus- und aufrichten konnte. In dieser Verfassung gefällt mir Jones wie kaum ein anderer „Sechser“ der Liga. Leider kennt man von ihm auch ein anderes Gesicht: das der „Beleidigten Kampfleberwurst“.

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Okt 24 2011

Abstimmung: Die Sprüche für den weltlängsten Fanschal

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Welcher Spruch soll auf dem „Längsten Fanschal der Welt“ verewigt werden? Ein Wochenende lang konnten die Vorschläge eingereicht werden. Jetzt geht es darum, die zwei besten Sprüche auszuwählen.  Die Abstimmung läuft bis Morgen, Dienstag, 9:04 Uhr. Da die beiden besten Sprüche gekürt werden sollen, hast du auch exakt zwei Stimmen. Einfach deine beiden Favoriten ankreuzen, auf den „Vote-Button“ klicken – das war’s!

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Okt 21 2011

Gewinnspiel: Dein Name auf dem weltlängsten Fanschal!

Autor: . Abgelegt unter Fußball allgemein,Schalke

Die Spieleentwicklungsschmiede „EA Sports“ ist hinlänglich bekannt. Bereits im Jahr 1993 veröffentlichte „Electronic Arts“ erstmals ein Fußballspiel für den Computer. „FIFA  International Soccer“ hieß es und würde heute wahrscheinlich nicht mal mehr als Java-Game für ein Handy der Pre-Smartphone-Ära durchgehen. Seit diesen Anfängen hat sich einiges getan und längst ist das Warten auf eine neue Version ein Ritual, dem sich Millionen von E-Sport-Fans hingeben. Vor wenigen Wochen wurde das aktuelle FIFA12 veröffentlicht. Als flankierende Marketingmaßnahme will „EA Sports“ nun den „längsten Fanschal der Welt“ stricken lassen und damit in das „Guinness-Buch“ einziehen. Als Leser von schalkefan.de hast du die Möglichkeit, deinen Spruch und deinen Namen auf diesem Schal verewigen zu lassen und das sogar noch vor dem offiziellen Start der Aktion!

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Okt 21 2011

Eine Verpflichtung mit Ansage: Timo Hildebrand

Autor: . Abgelegt unter Schalke

„Der schöne Timo“ – so haben wir ihn im Freundeskreis immer genannt, und das war beim besten Willen nicht wertschätzend gemeint. Nun trägt er schon sehr bald das Trikot des FC Schalke 04 und ich werde ihm den gleichen Grundrespekt entgegenbringen, den ich auch Raúl, Huntelaar, Jurado, Karimi oder Charisteas entgegenbrachte, als diese bei meinem Verein vorstellig wurden. Was Timo Hildebrand daraus macht, wird die Zeit zeigen.

Für Schalke war es letztendlich dann doch das kleinste aller Risiken, auf den Stand-by-Profi zurückzugreifen, der sich den Verlautbarungen nach mit einem „stark leistungsbezogenen Vertrag bis zum Saisonende“ begnügt. Ich habe Timo Hildebrand immer als einen bestenfalls durchschnittlichen Torhüter angesehen, der „mangelnde Körpergröße“ (in der Tat misst er immerhin 1,86 Meter und geht deshalb nicht gerade als Gnom durch) durch gute Reflexe auf der Linie kompensierte. Doch selbst diese Einschätzung ist nun ein halbes Jahrzehnt alt.

Für mich steht Timo Hildebrand sinnbildlich für die Stuttgarter Zufallsmeisterschaft des Jahres 2007. Alle Entscheidungen, die er danach fällte, stellten sich als ganz großer Murks heraus: Valencia, Hoffenheim, Lissabon und zuletzt das Frankfurter Trainingsgelände sind die Stationen einer Karriere, die extrem vielversprechend begann und dann auf ihrem Zenit faktisch endete. Hollywood hat ein ganzes Genre für Sportler wie Timo Hildebrand geschaffen und meistens hielten diese Filme ein Happy End vor.

Hoffen wir einfach mal das Beste.

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Foto: TSG-dan @ wikipedia

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Okt 21 2011

Ringelpietz mit Anfassen

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Und dann war es doch ein einfacher Sieg. Viel einfacher, als ich es vor dem Spiel erwartet hatte und vor allem viel zu einfach, um Rückschlüsse ziehen zu können außer dem, dass sich Königsblau in der Europa-League-Gruppenphase in diesem Jahr keine Blöße geben wird. Mit 5:0 gewann Schalke bei beim großen Unbekannten AEK Larnaka. Zumindest am gestrigen Abend ging also das Konzept von AEK-Manager Cruyff, eine Mannschaft aus einem niederländischen und einem spanischen Block zusammenzustellen, nicht auf. Nach einem 5:0-Auswärtssieg liest man häufig, der Gast habe die Hausherren vom Platz gefegt. Das war gestern nicht der Fall. Schalke kontrollierte die Partie, Schalke zog in den entscheidenden Momenten das Tempo an und ließ individuelle Klasse aufblitzen, dennoch gönnte sich Schalke zahlreiche Ruhepausen und verwaltete das Ergebnis oft auch einfach nur herunter.

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