Eine Verpflichtung mit Ansage: Timo Hildebrand

21. Okt. 2011 | 5 Kommentare

„Der schöne Timo“ – so haben wir ihn im Freundeskreis immer genannt, und das war beim besten Willen nicht wertschätzend gemeint. Nun trägt er schon sehr bald das Trikot des FC Schalke 04 und ich werde ihm den gleichen Grundrespekt entgegenbringen, den ich auch Raúl, Huntelaar, Jurado, Karimi oder Charisteas entgegenbrachte, als diese bei meinem Verein vorstellig wurden. Was Timo Hildebrand daraus macht, wird die Zeit zeigen.

Für Schalke war es letztendlich dann doch das kleinste aller Risiken, auf den Stand-by-Profi zurückzugreifen, der sich den Verlautbarungen nach mit einem „stark leistungsbezogenen Vertrag bis zum Saisonende“ begnügt. Ich habe Timo Hildebrand immer als einen bestenfalls durchschnittlichen Torhüter angesehen, der „mangelnde Körpergröße“ (in der Tat misst er immerhin 1,86 Meter und geht deshalb nicht gerade als Gnom durch) durch gute Reflexe auf der Linie kompensierte. Doch selbst diese Einschätzung ist nun ein halbes Jahrzehnt alt.

Für mich steht Timo Hildebrand sinnbildlich für die Stuttgarter Zufallsmeisterschaft des Jahres 2007. Alle Entscheidungen, die er danach fällte, stellten sich als ganz großer Murks heraus: Valencia, Hoffenheim, Lissabon und zuletzt das Frankfurter Trainingsgelände sind die Stationen einer Karriere, die extrem vielversprechend begann und dann auf ihrem Zenit faktisch endete. Hollywood hat ein ganzes Genre für Sportler wie Timo Hildebrand geschaffen und meistens hielten diese Filme ein Happy End vor.

Hoffen wir einfach mal das Beste.

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Foto: TSG-dan @ wikipedia

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5 Kommentare zu “Eine Verpflichtung mit Ansage: Timo Hildebrand”

  1. Old Schalkeam 21. Oktober 2011 um 17:03 1

    Leverkusen hat aus der Not heraus Leno eine Chance gegeben und dieser hat sie genutzt.Ich denke nicht,daß Unnerstall schlechter ist als Leno,aber man sollte nicht schon wieder von Anfang an alles in Frage stellen.Fuchs und andere Spieler haben in den Letzten Wochen größere „Böcke“geschossen als Unnerstall oder Fährmann.Alle im Verein sollten den jungen Torhütern ebenso viel Vertrauen entgegen bringen wie damals Manuel Neuer.Ohne das Pech der Anderen(Rost ,Adler)wäre er sicher nicht Nationaltorhüter!
    Die Jungen werden es schon richten!!
    Glück Auf!

  2. TobiTatzeam 21. Oktober 2011 um 17:29 2

    Naja Leverkusen hatte auch zwei Torhüter, die für Adler hätten einspringen können. Stattdessen hat man einen weiteren Keeper geholt, der dann eingeschlagen hat. Das kann man so oder so sehen.
    Für mich bedeutet die Verpflichtung vor allem eines: Schalke will kein Risiko gehen und das ist gut so!

  3. Matthiasam 21. Oktober 2011 um 17:32 3

    Nun ist allerdings exakt jener Leno das schlechteste Beispiel 😉

    Er wurde – ähnlich wie jetzt Hildebrand – aus der blanken Not heraus geholt, weil sich Adler verletzt hatte und die Leverkusener Clubführung den beiden vorhandenen Ersatzkeepern die Vertretung nicht zutraute.

  4. Carlito69am 22. Oktober 2011 um 11:21 4

    Muss Tobi zustimmen, auch ich sehe es so, dass der Verein kein Risiko eingehen will und auch ich finde diese Entscheidung gut so und finde dass HH hier absolut richtig gehandelt hat.

    Und ob nun TH oder LU zukünftig im Tor stehen werden, steht ja aktuell auch noch gar nicht fest.

  5. Matthiasam 22. Oktober 2011 um 15:41 5

    Zweifellos! Wenn es denn so ist, dass Hildebrand tatsächlich nur für 0,75 Jahre unterschrieben hat, dann war es richtig ihn zu holen. Ob es auch eine „Entscheidung pro Färmann“ war (wie Tobi in seinem Blog schreibt) muss man abwarten. Denn natürlich könnte es genauso eine Entscheidung für den Torhüter sein, den Schalke im kommenden Sommer holen wird/will/könnte.