Pflicht erfüllt, Punkte im Sack

21. Sep. 2008 | Kommentare deaktiviert für Pflicht erfüllt, Punkte im Sack

Schalke Fanclub MonasteriaIn der vergangenen Woche spielte Schalke 70 Minuten lang sehr guten Fußball und musste sich letztendlich trotz einer 3:0-Führung mit einem Unentschieden begnügen. Gestern zeigte Schalke 45 Minuten lang sehr konzentrierten Fußball und danach 45 Minuten lang – wenn man es mal positiv ausdrücken möchte – extremen Ergebnisfußball. Am Ende blieben Dank des 1:0 gegen die Eintracht aus Frankfurt die drei Punkte in der Arena und untermauern den besten Schalker Saisonstart seit acht Jahren. Ein hochverdienter Sieg, wenngleich keine Glanzleistung, bei dem sich Frankfurt als guter Gast präsentierte und nach gut 30 Minuten selbst schwächte. Dass Schalke danach in 60 Minuten gegen 10 Mann nur einen Treffer erzielte, den auch noch mit tatkräftiger Hilfe von Ochs, der die Kugel zusammen mit Jefferson Farfán ins Netz stocherte, könnte jetzt Anlass für größere Mäkelaktionen sein – muss es aber nicht. Es war ein „schmutziges 1:0“ in einem „schmutzigen Spiel“. Doch die Punkte stinken nicht.

Ohne die gesperrten Fabian Ernst und Christian Pander und auch ohne den Senkrechtstarter der Saison Benedikt Höwedes, dafür erstmals mit Orlando Engelaar, übernahm Schalke vom Start weg die Kontrolle über das Geschehen. Insbesondere Jefferson Farfán überzeugte durch große Laufbereitschaft, schnelle Dribblings und eine gute Spielübersicht in der ersten Halbzeit. Nach 20 Minuten ist es der Neuzugang aus Eindhoven, der für den ersten Aufreger des Spiels sorgt. Sein Freistoß aus 20 Metern klatscht allerdings nur an die Querlatte. Dennoch leitet diese Szene Schalkes stärkste Phase des Spiels ein. Rafinha, der gestern mehr in der gegnerischen Hälfte als in der eigenen unterwegs war, dribbelte sich ein ums andere Mal stark in der Strafraum und erarbeitete sich zwei großartige Chancen. Kurz darauf geht Heiko Westermann nach einem Zweikampf mit Frankfurts Chris im Mittelfeld zu Boden. Schiedsrichter Fandel entscheidet auf Tätlichkeit und in der Tat beweisen die TV-Bilder, dass Chris Westermann gegen den Hals schlug. Die Rote Karte ging somit in Ordnung.

Der Platzverweis in der 34. Minute sorgte für eine kurzfristige Konfusion in der ansonsten ordentlich organisierten Frankfurter Abwehr. In der 41. Minute schlägt Schalke daraus Kapital und belohnt sich für die gute erste Halbzeit. Westermann bringt mit einem Steilpass Farfán in eine exzellente Schusspositon frei vor dem Tor, der von hinten hereinrutschende Abwehrspieler Ochs kann den Abschluss des Peruaners zwar verhindern, spitzelt den Ball aber höchstselbst an Nikolov vorbei ins Eck.  In der Statistik wird der Treffer als Eigentor geführt, letztendlich darf ihn sich Farfán aber schon zuschreiben. Nur wenige Sekunden nach dem 1:0 hat Ivan Rakitic die Möglichkeit für den zweiten Treffer, sein Kopfball aus sieben Metern wird von Nikolov jedoch in höchster Not geklärt.

So gut und kontrolliert Schalke eine Halbzeit lang gespielt hatte, so sehr nahm das Niveau der Partie in der zweiten Hälfte jedoch ab. Frankfurt konnte nicht mehr zeigen, Schalke wollte es offensichtlich nicht. Zwar war man bemüht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und den Gegner durch ein sicheres Passspiel ein ums andere Mal zum Zuschauer zu degradieren, doch es fehlte letztendlich der rechte Biss im Spiel nach vorne. Erst in der Schlussphase sorgte die Hereinnahme von Vicente Sanchez noch einmal für etwas mehr Bewegung vor dem Tor, der Treffer des flinken Uruguayers nach 80 Minuten wurde jedoch zurecht aufgrund einer Abseitsstellung von Sturmpartner Kuranyi nicht anerkannt. Und Fankfurt? Die hofften wohl nur noch auf „die eine Konterchance“, taten aber auch rein gar nichts dafür, sich diese eine Chance zu erarbeiten.

Kurz vor dem Schlusspfiff gab es dann noch ein paar tausend Pfiffe gegen den ausgewechselten Kevin Kuranyi. Der steckt zwar derzeit in der Tat in einer Formkrise und bekommt so gut wie nichts auf die Kette, dennoch geht es mir nicht in den Kopf, warum nun schon wieder das viel zu oft praktzierte „Sündenbock-Spielchen“ beginnt. Schade.

Mehr zum Spiel gegen Frankfurt schreibt der „kicker“. Bewegte Bilder zeigt wie immer das Schalke-TV auf „Maxdome“.

www.maxdome.de

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