Schalkes Testspiel im Backofen am Wörthersee

06. Aug. 2012 | 5 Kommentare

Schalke 04 und Udinese Calcio trennen sich in Klagenfurt mit einem torlosen Remis. Es war kein besonders gutes Spiel, das allerdings auch unter den Temperaturen litt. Denn hier in Kärnten ist es derzeit heiß. Sehr heiß sogar. Schon im Schatten der Tribüne kletterte das Thermometer über die 30-Grad-Grenze. Auf dem sonnenüberfluteten Rasen dürften es noch einige Grad mehr gewesen sein. Dafür machten es die Akteure dann doch ganz ordentlich. Hier ein paar Eindrücke und 49 Bilder vom gestrigen Testspiel im Backofen.

Das Positive vorneweg: Schalkes Abwehr steht. In wechselnden Besetzungen – zunächst spielten Höwedes und Papadopoulos, später Matip und Metzelder in der Innenverteidigung – ließ Schalke kaum einen zwingenden Angriff des italienischen Vorjahresdritten zu. Nicht ganz so optimistisch stimmt das Bild im Angriff. Denn obwohl Lewis Holtby sich erneut sehr engagiert zeigte, wollte ihm auf der Spielmacherposition nicht allzu viel gelingen. Kommen dann noch ein schlechter Tag von Julian Draxler und ein eher uninspirierter Auftritt von Jefferson Farfán hinzu, wird es für Schalke schwer, einen Gegner mit Klasse ernsthaft zu bedrängen.


5500 Zuschauer sahen sich das Kräftemessen live im Stadion an. Rund 4000 davon waren eigens aus dem nahe gelegenen Italien angereist. Überhaupt erschien es mir, als nähme Udinese das Spiel ein wenig ernster als Schalke. Denn während das Vorbereitungsprogramm auf Schalker Seite aus leichtem Antraben bestand, zog das italienische Trainerteam trotz Affenhitze ein hartes Aufwärmprogramm durch. Im Spiel war später dann allerdings auch zu erkennen, dass Udine in einem ernsthaften Match gegen Schalke wohl nicht allzu viele Chancen hätte. Denn während Schalke sich zumindest um ein kontrolliertes Spiel bemühte, bestand Udines Aufbau grundsätzlich nur aus einer Art Kick-and-Rush. Auf der anderen Seite: Auch für die Italiener war es nur ein Testspiel.

Mit 19 Euro pro Ticket und einem stolzen Eintrittspreis von 12 Euro für Kinder ab 3 Jahren war der gestrige Ausflug kein günstiger Spaß. Da hatte ich mir etwas mehr Familienfreundlichkeit gewünscht und hoffe, dass nicht Schalke, sondern der Ausrichter aus Kärnten diesen Griff in die Taschen verantwortete. Für Gratis-Abwechslung vor dem Stadion sorgte ein Beachvolleyball-Turnier direkt am Fuß der langen Eingangsrampe, dessen Teilnehmer sich zeitweise über mehrere Hundert Zuschauer freuen konnten.

Die folgenden Bilder lassen sich per Mausklick vergrößern.

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Im Seeparkhotel ist die Schalker Mannschaft untergebracht.
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5 Kommentare zu “Schalkes Testspiel im Backofen am Wörthersee”

  1. Carlito69am 6. August 2012 um 20:19 1

    Echt ein VERDAMMT stolzer Preis für ein Freundschaftsspiel!

  2. Jensam 7. August 2012 um 10:29 2

    Ja, finde ich auch. Wobei ich auch verstehen kann, dass man mit der Family hingeht, wenn man eh schon zum Urlauben vor Ort ist.

    Wer wird denn jetzt am 1. Spieltag im Tor stehen?

    PS: UDINE!

  3. calculonam 7. August 2012 um 18:27 3

    Da lob‘ ich mir den Testkick gegen die Ergo-Elf. 5 €, die sich wahrlich gelohnt haben. Schön unten in zweiter Reihe gesessen, 10m Luftline von der Wechselbank. War ’ne schöne Geschichte! 🙂

  4. Rudinhoam 12. August 2012 um 03:31 4

    Keine Ahnung, wie die Konditionen bei Schalke-Samp zustande gekommen sind, aber es ist wohl ein gängiges Modell, dass Eventagenturen den Profiklubs das Trainigslager, also Hotel etc. finanzieren und dann aus X Freundschaftsspielen die Vermarktungserlöse behalten. Im Kicker war zu lesen, dass beim VfL Wolfsburg im Vorjahr die österreichische Hotelbetreiberin bis jetzt noch kein Geld gesehen hatte, weil die Agentur offenbar Liquiditätsprobleme hatte.
    Möglicherweise erklärt das den Kartenpreis, ob das eine positive Entwicklung ist, bezweifele ich.

  5. Matthiasam 12. August 2012 um 12:34 5

    Wenn ich das am Freitag richtig aufgeschnappt habe, war auch beim Schalker Trainingslager eine Agentur als Organisator zwischengeschaltet. Diese hatte auch das Spiel in St. Veit organisiert, wo die Eintrittspreise mit 12 bzw. 6 Euro deutlich moderater waren. Ein Nachtrag noch zum Spiel gegen Udine: Die „Kleine Zeitung“, neben der „Krone“ die wichtigste Postille in Kärnten, hat sich auf die Agentur gründlich eingeschossen. Gegen Udine hätte man an der Tageskasse wohl leicht mehr als die doppelte Anzahl von Karten verkaufen können. Einige tausend Italiener seien enttäuscht und kartenlos wieder abgereist. Die Agentur hatte bei der Stadionbetreibergesellschaft allerdings nur eine Auslastung von maximal 5500 Plätzen angemeldet, sodass die weiteren Blöcke nicht mehr kurzfristig geöffnet werden konnten. Die Kärntner sind darüber ganz schön stinkig, da sie nun den Schwarzen Peter aus Italien zugeschoben bekommen, obwohl der Fehler offensichtlich in der Fehlplanung der Agentur begründet lag.