Leben für den Augenblick und den sofortigen Erfolg?

06. Sep. 2012 | 18 Kommentare

Thema Afellay. Thema Draxler. Thema Holtby. Außerhalb des frei zugänglichen Internets – man könnte dazu auch privater Mailverkehr sagen, aber es hört sich nicht so schön konspirativ an – unterhielt ich mich in einer kleinen Runde, die ich seit weit über einem Jahrzehnt pflege, über die Hoffnungen, Erwartungen aber auch Befürchtungen, die man an die Ausleihe von Ibrahim Afellay knüpfen sollte. Ich äußerte die Sorge, dass ein nur für ein Jahr ausgeliehener Spieler mit – in seiner Qualität begründeter – Stammplatzgarantie die Entwicklung und die Euphorie anderer Spieler behindern könnte, auf die Schalke eine durchaus längerfristige Zukunft aufbauen könnte. Namentlich erwähnte ich Julian Draxler und Lewis Holtby. Ich hatte gedacht, dass ich damit einen Allgemeinplatz vertrete, eine selbstverständliche und deshalb nichtssagende These wie „Zukunft ist gut für alle“. Doch dann erreichte mich die Antwort von Peter, die mich in ihrer Klarheit und – wenn man so will – Härte vom Hocker gehauen hat.

Die Besten sollen für Schalke spielen, die, die uns den schönsten Fußball bieten. Ich glaube schon lange nicht mehr an die Theorie, dass wir junge eigene Spieler auf Teufel komm raus spielen lassen müssen, damit sie sich entwickeln und uns dann Großes bescheren. Denn die Erfahrung des Geschäfts zeigt, sobald sie wirklich Großes zeigen, kommt irgendein reicher Scheich oder Oligarch oder Hoeneß daher und kauft sie uns weg – oder holt sie gar ablösefrei. Die Zeiten von über einen langen Zeitraum zusammenwachsenden Mannschaften sind weitgehend vorbei. Wir leben für den Augenblick und den sofortigen Erfolg. Schon wirtschaftlich kann man es sich gar nicht mehr leisten, eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum zu formen. Klopps  hochgelobtes „Dortmunder Modell“ wäre schon längst tot, hätte er nicht den sofortigen Erfolg (Beinahe-EL-Quali im ersten Jahr, Europa-League-Teilnahme im zweiten, Meister im dritten und Double im vierten Jahr) gehabt, sondern wäre 2009 und 2010 auch außerhalb der Europa-Ränge gelandet.

Und jetzt stehe ich da und grübele. Was antwortet man darauf?

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18 Kommentare zu “Leben für den Augenblick und den sofortigen Erfolg?”

  1. Carlitoam 6. September 2012 um 08:27 1

    Tja, hat er nicht – leider – zumindest ein Stück weit Recht? Schmerzt einen Fussballromantiker natürlich, so einen Gedanken überhaupt zuzulassen.

  2. skAndyam 6. September 2012 um 08:34 2

    Mir fiele aber kein erfolgreicher Spieler ein, den wir aufgebaut und abgegeben hätten, ohne das er uns vorher nicht noch ordentlich geholfen hat…

    Von daher finde ich die Formulierung übertrieben. Den Wirbel um die Verpflichtung Afellays negativer Art verstehe ich aber schon gar nicht. Ein Offensiv-Allrounder ist genau das was wir brauchen, denn nicht nur die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass es immer schwerwiegende Ausfälle gibt. Alle drei Erwähnten werden ihre Spielzeiten bekommen, da bin ich mir sicher. Spiele haben wir hoffentlich auch genug…

  3. eakus1904am 6. September 2012 um 09:29 3

    Es ist schwierig eine Antwort darauf zu finden, die dem Profifußball gerecht wird. Dieser ist auf der einen Seite einfach nur ein knallhartes Geschäft, zieht aber auf der anderen Seite Millionen von Fans an, die sich sehr emotional der Sache hingeben und für die vor allem eins wichtig ist- Identifikation!

    Diese Identifikation kann aber bei Vereinsverantwortlichen nur eine untergeordnete, wenn nicht sogar gar keine Rolle spielen. Erfolg ist das, was zählt, egal mit welchem Personal. Wenn der ausgeliehene Spieler besser ist als das Eigengewächs, welches seit der F-Jugend im Verein spielt, dann spielt der ausgeliehene.
    Hat der Trainer Erfolg, wird er auf Händen getragen, verliert er fünf Spiele hintereinander, wird er vom Hof gejagt! So war es schon immer und so wird es auch bleiben.

    Mir persönlich gefällt das nicht. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würden auf Schalke 11 Jungs auflaufen, die mit dem Verein untrennbar verbunden sind, alles für den Club geben und bis zu ihrem Karriereende hier spielen würden. Oder einfach: Ich wünsche mir Spieler, die so sind wie ich. Denn eins weiß ich, egal wie mies wir spielen, ob Platz 2,Platz 10 oder Platz 18, Zwangsabstieg, Lizenzentzug usw.! Ich gehe sowieso hin und drücke meiner Mannschaft die Daumen, egal ob Bundes-oder Landesliga. Dafür fühle ich mich zu sehr mit diesem Verein verbunden.

    Ist natürlich Utopie, ganz klar! So etwas gibt es heutzutage ja nicht mal mehr in den Kreisklassen. Und so füge ich mich dem „Business Bundesliga“ und hoffe darauf, dass unsere Verantwortlichen eine gesunde Mischung aus Eigengewächsen und zugekauften Stars finden, die mich als Fan begeistern können. Und dafür ist Afellay sicher nicht die schlechteste Entscheidung!

  4. Jensam 6. September 2012 um 09:42 4

    Natürlich hat der gute Peter recht. Und ich kann das Gerede von ‚einem Trainer Zeit geben, eine Mannschaft aufzubauen‘ auch echt nicht mehr hören. Denn neben dem bereits erwähnten Aspekt des Wegkaufens: Wer garantiert einem denn, dass Trainer XY genau derjenige mit dem zukunftsträchtigen Konzept ist, das uns in spätestens drei Jahren Erfolg bringt? Spieler können in ihren Entwicklungen stagnieren. So gut wie in seinen ersten 1,5 Jahren in Köln war Posolski später nie wieder. Darüber hinaus ist Fußball, man mag es als Fan vielleicht nicht immer wahrhaben, ein sehr Zfallsabhängiges Spiel, das nur bis zu einem gewissen Grad planbar ist.

    Noch ein kleiner Korrekturvorschlag: Ich glaube, dass Klopp in seiner ersten BVB-Saison die int. Plätze am letzten Spieltag knapp verpasst hat.

  5. Weckenbrockam 6. September 2012 um 09:50 5

    Lieber Peter,

    so holzschnittartig kann man deine Worte nicht stehen lassen. Klar, du formulierst wahrscheinlich bewusst so eine steile, kantige These, aber ich antworte dir darauf gerne anders: mit Gewäsch. Denn die Wahrheit liegt in der Mitte:

    Es gibt Vereine, die funktionieren genauso, wie du es formulierst: Kaufen Spieler X für Funktion Y auf dem Spielfeld, um Titel Z in möglichst wenig Zeit möglichst nahe zu kommen, um damit möglichst viel Geld möglichst schnell zu verdienen. Es gibt auch Trainer und Manager und Personen, die beide Ämter gleichzeitig ausführen, die genau für diese Vereine da sind, weil sie genauso ticken.

    Wir alle, die wir hier schreiben und an Schalke hängen, sind von der Romantik überzeugt, dass unser Verein anders ist. Keine Frage, auch wir überzeichnen gern die romantischen Vorstellungen und schwelgen gern in Erinnerung an die Jungs von einst, die nach getaner Arbeit untertage zum Training für Westfalia Schalke gingen. Wir wissen (nicht erst seit der Causa Neuer), dass wir damit der Realität fern sind. Und trotzdem haben wir in gewisser Weise Recht: Unser Verein ist kein Wohltätigkeitsklub, der mit dem, was er tut, nicht ans Geldverdienen denken muss, aber unser Verein ist (nicht als einziger jedoch) aus Kohle und Stahl entstanden, von Kumpeln und Malochern geschaffen, und besinnt sich immer mal wieder auf seine Wurzeln. Für viele von uns zu selten, für mich gerade richtig.

    Ich will NICHT mit elf Spielern aus GE in der Regionalliga spielen. Ich will eins, zwei, drei Jungs aus dem Pott, gemixt mit ein paar charakterlich okayen Spitzenklasse-Leuten in der deutschen Elite mitspielen, ab und an internationale Spiele genießen.

    Diese Mixtur geht der FC Schalke 04 (ebenso wie z.B. unser geliebter Nachbar 40 km Richtung Sauerland) zurzeit; es gelingt uns besser als vielen anderen. Wir als als Fans müssen stets als Regulativ aufmerksam einwirken. So haben es die Leute bei Magath getan, so tat es die Leitbild-Kommission. So tun es Ultras (mit der tollen Parkstadion-Reminiszenz). Und darum wird mir nicht Bange. Auch nic, wenn Draxler wegen Afellay mal neben Höwedes auf der Bank platznehmen muss.

  6. Weckenbrockam 6. September 2012 um 09:54 6

    Nachtrag: Ich weiß, ich schweife ein bisschen ab. Aber ich sehe im Kern der These den Traditionsgedanken: Jung und erfahren, Star und Talent aus der Umgebung.

  7. Matthiasam 6. September 2012 um 09:59 7

    @Jens: Ja, stimmt! Im ersten Jahr unter Klopp wurde Dortmund in der Tat nur Sechster, was nach den Plätzen 9 und 13 in der Vorjahren dennoch ein klarer Erfolg war. Ich hab’s jetzt geändert.

    (Übrigens ist die Aufzählung die einzige Passage, die ich in Peters Ausführung leicht umformuliert habe. Er hatte schlichtweg das erste Jahr vergessen und startete seine Ausführung mit „EL im ersten Jahr“. Dass ich es dann verschlimmbessert habe, tut mir leid. Ich hatte die vergeigte Dortmunder Quali-Runde gegen Udinense im Hinterkopf. Die hatte der frisch ins Traineramt gehobene Klopp jedoch durch das Vorjahres-Pokalfinale von seinem Vorgänger Thomas Doll geerbt.)

  8. HanseKnappeam 6. September 2012 um 09:59 8

    Hi,
    ich sehe Affelay eher als Ersatz für Jurado. Und wenn ich mich entscheiden muss zwischen einem Spitzenverdieber der bestenfalls die Bank wärmt und einer echten Alternative muss ich nicht lange überlegen.
    In meiner aktiven Zeit habe ich es nur bis in die Landesliga geschafft. 11Jahre in einem Verein. Wäre ich nicht 500km weg gezogen würde ich meine Altherrenschuhe auch immernoch für den selben schnüren. Mein Sohn spielt U17 Regionalliga. Mit seinen 15 Jahren im fünften Verein. Für ihn und seine Mannschaftskameraden genauso selbstverständlich wie meine 11 Jahre für mich. Vielleicht liegt das ja am Norden mit seinen wenigen guten Vereinen aber ich glaube die Zeiten haben sich (und hier verkneife ich mir mal das leider) einfach geändert. In stark leistungsorientierten Vereinen ist es schier gar nicht möglich auf so etwas Rücksicht zu nehmen. Und mal ehrlich, ist die Vereinspolitik von Bilbao wirklich noch zeitgemäß ?

  9. Matthiasam 6. September 2012 um 10:15 9

    Und mal ehrlich, ist die Vereinspolitik von Bilbao wirklich noch zeitgemäß ?

    Zeitgemäß vielleicht nicht. Aber konsequent. Und erfolgreich. Nicht immer so erfolgreich wie in den letzten beiden Jahren, aber unter dem Strich hält sich Bilbao trotz der selbst auferlegten Restriktion sicher in der Primera Division.

    Allerdings sehen es die Fans in Bilbao zum Teil genau andersherum als wir. Während wir hier sagen „Boah, die Spieler von Bilbao sind so unglaublich heimatverbunden, die wechseln nicht so einfach den Club. Bilbao hat’s gut!“ sagt der Bilbao-Fan: „Jeder andere spanische Verein weiß, dass wir nur Spieler mit baskischen Wurzeln kaufen dürfen. Und deshalb wird jeder mittelmäßige Spieler mit einer baskischen Oma, der ins Interesse unseres Clubs rückt, schlagartig 5 Millionen Euro teurer.“ Auch hier wird die Wahrheit in der Mitte liegen.

    Doch das Modell Bilbao ist ohnehin nicht auf die Bundesliga übertragbar. Der baskische Nationalstolz ist dann doch etwas komplett anderes als unsere „Auf Kohle geboren“-Träumerei.

  10. Jensam 6. September 2012 um 10:45 10

    Ich kann mit dieser Heimattümelei inzwischen so gar nichts mehr anfangen. Ob ein Spieler mit 15 in Recklinghausen oder mit 18 in Ruanda gescoutet wurde – wo ist da der Unterschied?

    Und wann immer man Spielern Söldnertum vorwirft, sollte man sich vergewissern, dass dieses System in beide Richtungen funktioniert. Spätestens in der C-Jugend wird alles, was als zu klein/zu langsam/zu schlecht befunden wird, gnadenlos aussortiert.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin der größte Draxler-Fan unter der Sonne. Nur seine Gladbecker Herkunft spielt da eine sehr untergeordnete Rolle.

  11. RWDJojoam 6. September 2012 um 12:32 11

    Mir fiele aber kein erfolgreicher Spieler ein, den wir aufgebaut und abgegeben hätten, ohne das er uns vorher nicht noch ordentlich geholfen hat…

    Was ist mit Özil???

    Ich will NICHT mit elf Spielern aus GE in der Regionalliga spielen. Ich will eins, zwei, drei Jungs aus dem Pott, gemixt mit ein paar charakterlich okayen Spitzenklasse-Leuten in der deutschen Elite mitspielen, ab und an internationale Spiele genießen.

    Will das nicht jeder (deutsche) Top-Club??? Okay, die Bayern wollen nicht nur oben mitspielen, sondern Meister werden… Dennoch haben selbst die Bayern eine Philosophie, wie die Mannschaft aussehen soll. Man möchte mit einem Mix aus Eigengewächsen (z.B. Schweinsteiger, Lahm, Müller), nationalen Topspielern (z.B. Boateng, Neuer, Gomez) und internationalen Stars (z.B. Robben, Ribery, Martínez) die sportlichen Ziele erreichen. Diese Philosophie vertritt eigentlich jeder Bundesligaverein, auch Schalke. Es gibt immer die Kombination aus Spielern aus der Region (für die Identifikation) + nationale und internationale Zukäufe (als Verstärkung der Mannschaft). Der eine Verein (z.B. Freiburg) hat dabei etwas weniger Geld und setzt daher verstärkt auf junge, selbst ausgebildete Spieler (auch um diese später mit Gewinn zu verkaufen) und ergänzt seinen Kader nur mit günstigen Zukäufen (die im Optimalfall ihren Wert steigern). Zwar ist der sportliche Erfolg überschaubar, aber man kann durch geschickte Transfers seinen Etat decken. Der andere Verein (z.B. Bayern) hat viel Geld und leistet es sich, seine Spieler nicht zu verkaufen, um damit den Etat zu decken, sondern holt das Geld über den sportlichen Erfolg und den damit entstehenden Einnahmen (Prämien, TV, Sponsoring, etc.) rein.

    Wenn man ehrlich ist, dann entspricht das Schalker „Geschäftsmodell“ doch eher dem Bayern-Modell als dem Freiburg-Modell. Der ganze Traditions- und Folklorescheiß wird doch nur veranstaltet, um eine Marke aufzubauen, sich imagemäßig von anderen Vereinen abzugrenzen.

    Meine Liebe zum S04 definiert sich im Übrigen nicht über den Verein als solches, sondern durch den Charakter der Fans und dem was ich bei meinen Berührungen mit Schalke erlebe. Wer am Ende unten aufm Rasen steht und kickt, ist mir relativ latte. Klar ist es schön, wenn da unten nen paar Jungs aus „unseren“ Reihen spielen. Aber wenn man sich das Ganze mal nüchtern anschaut, dann sind das Berufsfußballer, mit denen ich privat rein gar nichts zu tun habe. Also ist es im Endeffekt doch egal, ob da nen Draxler oder nen Afellay rumrennt. Am Ende soll Schalke gewinnen, damit ich zufrieden bin. Gerne darf Schalke der erfolgreichste Verein der Welt sein. Da wehre ich mich doch nicht gegen.

    Problematisch fände ich einen Transfer vom Afellay nur, wenn dies mit zu hohem finanziellen Risiko behaftet wäre und stattdessen auch ein Jugendspieler spielen kann.

    Wäre ich HSV-Fan würde ich derzeit kotzen, dass es da einen „Neuanfang“ gibt, aber weiterhin irgendwelche mittelmäßige externe Spieler rumlaufen, die zwar nicht besser, aber teurer sind als eine vernünftige Jugendabteilung. Und nun merkt man, dass die Mannschaft scheiße ist und verpflichtet (obwohl man eigentlich kein Geld hat) einen Messias, der in 3 Wochen eh seinen ersten Muskelfaserriss hat!

  12. RWDJojoam 6. September 2012 um 12:34 12

    Ey, wie kann ich hier vernünftig zitieren??? Bin zu blöd dafür 🙁

    Edit: Zitieren kann kann hier (und eigentlich in 90% aller Blogs) mit dem „blockquote“-Tag. Eine ganz nette (wahllos ergoogelte) Anleitung dafür steht hier. Allerdings musst du nicht zwingend so zitieren. Wenn dir das zu viel Aufwand ist, setzte einfach Anführungszeichen und Absätze, die deutlich machen, dass es sich um ein Zitat handelt. Ggf. werde ich es dann in Blockquote-Zitate umwandeln, so wie ich es bei deinem Kommentar oben getan habe. Denn um hier mitkommentieren zu dürfen, muss man sich nicht in html reinfuchsen. Meinung zählt immer mehr als Formatierung.

  13. HanseKnappeam 6. September 2012 um 12:51 13

    Und wann immer man Spielern Söldnertum vorwirft, sollte man sich vergewissern, dass dieses System in beide Richtungen funktioniert. Spätestens in der C-Jugend wird alles, was als zu klein/zu langsam/zu schlecht befunden wird, gnadenlos aussortiert.

    Wenn ich meinen Lütten (1.87m :0) frage, geht es ihm in erster Linie darum sich weiterzuentwickeln und möglichst viel Spielzeit, in einer möglichst hohen Klasse zu bekommen. Der Verein ist da ersteinmal sekundär. Falls er dann eines Tages für die unseren aufläuft ist er dann weniger „förderungswert“ als jemand der das Glück hatte am Berger Feld aufgewachsen zu sein ?
    Nicht zuletzt der Torwartangestellte hat ja gezeigt, was diese Werte dann schlussendlich auch Wert sind! Wir dürfen auch nicht vergessen das es ihr Job ist und sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Vielleicht werden die Jungs sich ja auch etwas abschauen können und profitieren von Afellay. Mehr Kummer bereitet mir im Moment da eigentlich auch Bene…

  14. RWDJojoam 7. September 2012 um 09:22 14

    @Matthias

    Denn um hier mitkommentieren zu dürfen, muss man sich nicht in html reinfuchsen. Meinung zählt immer mehr als Formatierung.

    Danke!!! Ich kannte nur den Tag mit „quote“

  15. HansKnappeam 7. September 2012 um 11:02 15

    Wenn man ehrlich ist, dann entspricht das Schalker “Geschäftsmodell” doch eher dem Bayern-Modell als dem Freiburg-Modell. Der ganze Traditions- und Folklorescheiß wird doch nur veranstaltet, um eine Marke aufzubauen, sich imagemäßig von anderen Vereinen abzugrenze.

    Dazu hat gerade die 11Freunde in ihrer August Ausgabe ein paar interessante Zeilen geschrieben. Wenn man sich seine Illusionen jedoch bewahren möchte, rate ich vom lesen ab… ;o)

  16. Matthiasam 7. September 2012 um 11:28 16

    HanseKnappe, ich schätze, du meinst den Artikel aus dem Saisonvorschau-Sonderheft, in dem es darum geht, dass Vereine eine „Geschichte erzählen“ müssen und so die Chance haben, sich ihr Image selbst zu stricken?

    Ein wirklich guter Artikel. Regt zum Nachdenken an. Kernthese war: Mainz hat das auf der Straße liegende „Karnevalsclub-Image“ nicht etwa widerwärtig angenommen, sondern es ganz bewusst und mit viel Mühe aufgebaut, um sich irgenwie von den anderen Vereinen der Liga abzugrenzen. Andere Vereine müssen – wie Schalke – müssen dieses Image nicht erst aufbauen, sie haben es qua Tradition frei Haus geliefert bekommen, müssen nun aber durch bewusste Aktionen die Suppe am köcheln halten.

  17. RWDJojoam 7. September 2012 um 15:28 17

    HanseKnappe, ich schätze, du meinst den Artikel aus dem Saisonvorschau-Sonderheft,

    Die Saisonvorschau war ja die Augustausgabe 😉 Ein Sonderheft ist heute erschienen. Geht um den Fußball auf den britischen Inseln.

    Und wann immer man Spielern Söldnertum vorwirft, sollte man sich vergewissern, dass dieses System in beide Richtungen funktioniert. Spätestens in der C-Jugend wird alles, was als zu klein/zu langsam/zu schlecht befunden wird, gnadenlos aussortiert.

    Zum Glück ist heutzutage „zu klein“ und „zu langsam“ nicht das zentrale Ausschlusskriterium. Insbesondere nicht bereits in der C-Jugend. Schalke hat genau deshalb wieder eine U16 eingeführt, um Jugendlichen, die zwar kicken können, aber noch körperliche Defizite aufweisen, weiterhin die Chance zur Entwicklung zu geben!

    Falls er dann eines Tages für die unseren aufläuft ist er dann weniger “förderungswert” als jemand der das Glück hatte am Berger Feld aufgewachsen zu sein ?

    Ja, aber nur für den Fall, dass sein „Berger-Feld-Konkurrent“ in allen anderen Bereichen (Leistung, Körperentwicklung, Position, etc.) exakt genauso gut ist wie dein Junge.

    Schalke präsentiert übrigens unter folgendem Link die Spieler, die es aus der Schalker Jungend in den Profibereich geschafft haben:
    http://www.schalke04.de/knappenschmiede/leistungszentrum/sprungbrett.html

    Interessant ist, dass hier auch einige Spieler präsentiert werden, die ihre eigentliche Ausbildung bei anderen Vereinen bekommen haben und nur kurz im Schalker Nachwuchs (dazu zählt auch die U23) gespielt haben. Da fallen mir z.B. Moritz, Schmitz, Kenia, Unnerstall und Özil ins Auge!

  18. HanseKnappeam 7. September 2012 um 17:44 18

    „HanseKnappe, ich schätze, du meinst den Artikel aus dem Saisonvorschau-Sonderheft“
    Yepp, genau den. Fand ich auch extrem interessant.

    „Ja, aber nur für den Fall, dass sein “Berger-Feld-Konkurrent” in allen anderen Bereichen (Leistung, Körperentwicklung, Position, etc.) exakt genauso gut ist wie dein Junge.“
    Da muss ich mir (leider) ziemlich wahrscheinlich keine Gedanken zu machen. Dafür reicht es dann doch nicht…