Und schon wieder: Derbysieger!

11. Mrz. 2013 | 7 Kommentare

Anpfiff beim 142. Revierderby.

Was für ein Spiel! Was für ein Derby! Was für eine elektrisierende Stimmung in der Arena! Schalke gewinnt gegen Dortmund wie in der Hinrunde mit 2:1 und darf sich erneut als verdienter Derbysieger feiern lassen. Dabei legte man den Grundstein zum Erfolg in der ersten Halbzeit, als man die Gäste phasenweise dominierte und in der mehr möglich war, als der 2:0-Pausenstand. Obwohl es offensichtlich zum guten journalistischen Ton gehört, die Gründe für eine BVB- Niederlage ausschließlich bei Dortmund selbst zu suchen, sprangen bereits am Samstag vereinzelte Kommentatoren über ihren Schatten und mutmaßten, dass Schalke einfach ein klasse Spiel gezeigt und deshalb gewonnen habe. Sie lagen mit ihrer kecken Vermutung richtig.

Erneut war es Julian Draxler, der in seinem 100. Pflichtspiel für Schalke den Takt angab und der durch feine Pässe und ein noch besseres Laufspiel die Dortmunder Abwehr am Samstag in ihre Einzelteile zerlegte. Unterstützt von einem erneut bärenstarken Farfán, der mit dem wieder genesenen Uchida im Rücken sogar noch ein wenig schwungvoller agierte als in den Wochen zuvor, lief in der ersten Halbzeit viel über die rechte Seite. Doch auch Michel Bastos und Sead Kolasinac lieferten auf links eine gute Partie und halfen mit, Dortmund in die Zange zu nehmen.


Der Grundstein für den Erfolg wurde jedoch im Mittelfeld gelegt. Schalke gelang es bei Dortmunder Ballbesitz, nicht nur den ballführenden Spieler unter Druck zu setzen, sondern auch nahezu alle Anspielmöglichkeiten zuzustellen. So musste der Gast als letztes Mittel häufig den ganz langen Pass spielen, der eine sichere Beute der Schalker Abwehr wurde. Gefährlich wurde es nur, wenn Dortmund die individuelle Stärke ausspielte und versuchte, im Tempodribbling durch die Mitte zu kommen. Doch auch dann warf sich kurz vor dem Schuss immer noch ein Abwehrspieler beherzt in den Ball und leitete damit zumeist auch einen Gegenangriff gegen aufgerückte Gäste ein.

Beide Schalker Tore bereitete Atsuto Uchida vor. Beiden Toren gingen gefällige Kurzpassstafetten voraus. Bei beiden Toren zeigte Schalke Variabilität. Ganz anders als in vielen Spielen der Saison rannte man sich niemals fest, sondern hielt sich immer die Option einer vollständigen Spielverlagerung offen. Schalke agierte cleverer als Dortmund, auch wenn die Gäste dank ihrer geballten Offensivkraft natürlich jederzeit hätten zurückschlagen können. Dass sie es nicht taten

stromectol-europe.site

, war ein Verdienst einer erstklassigen Schalker Leistung.

Dennoch wurde es im zweiten Durchgang noch spannend. Vielleicht konnte Schalke nicht mehr den Druck der ersten Halbzeit erzeugen, vielleicht war es eine taktische Vorgabe – fest steht, dass der BVB nun besser ins Spiel kam. Nun war es an Schalkes Defensive, den Lohn der Arbeit zu sichern. Es gelang letztendlich mit ein wenig Glück jedoch keinesfalls unverdient. Denn auch im zweiten Durchgang hatte Schalke die Mehrzahl der Chancen, verpasste es aber, die Vorentscheidung zu erzielen.

Wer auf Schalker Seite einen Spieler des Spiels küren will, wird sich schwer tun. Ich versuche es erst gar nicht und freue mich darüber, dass die Mannschaft in Gänze ein gutes Spiel zeigte, dass es auf keiner Position einen Ausfall gab und dass sich auch Jens Kellers taktische Umstellung zur Mitte der zweiten Halbzeit – als er Neustädter durch Fuchs ersetzte und Kolasinac ins defensive Mittelfeld beorderte – als richtig weil zusätzlich stabilisierend herausstellte.

Schalke schlägt Dortmund mit 2:1. Ein guter Tag für Königsblau. Ob es auch eine gute Woche sein wird, wird der Dienstag zeigen. Ohne den verletzten Huntelaar ist die Aufgabe gegen Galatasaray nicht einfacher. Dennoch bin ich guten Mutes, dass das Team dem samstäglichen Feiertag einen Festtag in der Champions-League folgen lassen kann.

Mehr zum Derby schreibt „Die Zeit“.

Ein paar Fotos vom Derbytag

Mit Dank an Bene für die Bilder aus dem Süden.

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7 Kommentare zu “Und schon wieder: Derbysieger!”

  1. eakus1904am 11. März 2013 um 09:15 1

    Ein rundum perfekter Tag! Super Spiel unserer Mannschaft, geniale Stimmung im Stadion, keine Randale und durchweg postive Reaktionen auf die ViaNOgo-Kampagne, für die ich vor dem Spiel Flyer am Hbf verteilt habe. Besser hätte es nicht laufen können! Das ganze Polizeiaufgebot mit Hubschraubern,Wasserwerfern etc. ist allerdings immer noch beängstigend, man scheint jedoch das Ziel der Fantrennung sehr gut erreicht zu haben. Ich habe auf dem ganzen Hin-und Rückweg bis zum Hbf. nicht einen schwarz-gelben gesehen.

    Die Berichterstattung ging mir auch auf den Senkel, aber was soll man von Leuten erwarten, die Bastos zum Franzosen machen (ARD-Sportschau) oder Sead Kolasinac „Kolaschinaz“ aussprechen (Sport1-Doppelpass)?

  2. Matthiasam 11. März 2013 um 09:43 2

    Bastos besitzt neben der brasilianischen Staatsangehörigkeit auch einen französischen Pass. Ich tippe darauf, dass es mit der speziellen Ausländerregelung in der französischen Ligue1 zu tun hat. Die Wikipedia schreibt dazu:

    Heutzutage (Stand: 2006) ist es Vereinen der Ligue 1 erlaubt, bis zu vier (Ligue 2: zwei) Spieler unter Vertrag zu nehmen, die nicht aus einem der Staaten des EWR oder einem mit der EU assoziierten Gebiet stammen. Diese dürfen bei Ligabegegnungen auch gleichzeitig eingesetzt werden. Spieler aus Frankreichs überseeischen Besitzungen, Doppelstaatsbürger und eingebürgerte („naturalisierte“) Berufsfußballer fallen ohnehin nicht unter diese einschränkende Klausel.

    Dennoch dürfte unstrittig sein, dass Michel Bastos trotz „Naturalisierung“ in erster Linie Brasilianer ist und sich selbst auch als solcher versteht (Stichwort: Nationalmannschaft).

    Bei Kolasinac bin ich ratlos, was die korrekte Aussprache seines Namens angeht. Ich neige – entgegen der üblichen Aussprache slawischer Namen – zu „Kolasinak“. Andere sagen „Kolasinatsch“. „Kolasinatz“ hört man auch häufiger. Und das ist nur das „c“ am Ende. Man könnte sich auch fragen, welche Silbe betont wird. Es ist „Koooolasinac“ oder „Kolasiiiinac“? Fragen über Fragen… 🙂

  3. Marcel04am 11. März 2013 um 10:15 3

    Aha, ich sehe anhand deiner Bilder, dass die Gelben Pyro abgefackelt haben. Sehr gut, das gibt wieder eine Strafzahlung für den BVB…

  4. eakus1904am 11. März 2013 um 11:21 4

    @Matthias: Das Problem der Aussprache wird wohl nie wirklich richtig gelöst werden,es sei denn,Sead wird mal direkt darauf angeprochen! (Beim Hunter ist es ja ähnlich, mal ist er Hüntelaar, mal Huntelaar).

    Aber „Kolaschinaz“ klang noch falscher als damals Poschmanns legendäres „Quagawah“!

  5. Klopenneram 11. März 2013 um 12:22 5

    Zum Thema kann man nicht viel sagen, außer dass es durch Hunters Verletzung kein perfekter Tag war, aber ein nahezu perfekter.

    Was die Aussprache von Sead angeht, er wurde schon gefragt und hat es beantwortet. Es geht sowohl KolasinaK als auch Kolaschinatz. Hier zu sehen ab Sekunde 30: http://www.youtube.com/watch?v=exvO_xQheVM

  6. Henningam 11. März 2013 um 12:38 6

    Es gibt ein Video im Facebook-Kanal von S04, wo Kolasinac nach der Aussprache gefragt wird und auch antwortet. Wie es nun im Ergebnis war, habe ich vergessen, lässt sich aber aaO nachprüfen…

  7. Der Griecheam 11. März 2013 um 20:24 7

    Danke für den Kolasinac-Aussprache-Link. Der Hunter heißt übrigens Hüntelaar, das holländische u wird wie ü ausgesprochen.
    Ansonsten: tolles Spiel, das Einzige, was am Samstag genervt hat, war Draxlers Frisur. Aber wenns hilft…

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