Schalke im UEFA-Cup-Viertelfinale

17. Mrz. 2006 | Keine Kommentare

So langsam, ganz langsam ist träumen wieder erlaubt. Durch das gestrige 3:0 im Rückspiel des UEFA-Cup-Achtelfinals gegen den US Palermo hat sich Schalke erstmal seit 1998 wieder für das Viertelfinale des UEFA-Cups qualifiziert. Damals war man als Titelverteidiger nach großartigem Kampf erst in der Verlängerung gegen Inter Mailand ausgeschieden, die man im Jahr zuvor noch im Finale bezwungen hatte. Aber genug der Geschichtsstunde, wir blicken jetzt auf den gestrigen Abend, an dem in den ersten 45 Minuten auch nicht alles so lief, wie man es sich aus Schalker Sicht erhofft hatte. Denn einer guten Anfangsphase folgten 35 quälend lange Minuten, in denen bei den Blauen überhaupt nichts zusammen laufen wollte. Der US Palermo präsentierte sich mit dem 1:0-Hinspielerfolg im Rücken als der erwartet defensivstarke Gegner und erstickte Schalker Angriffsbemühungen zumeist bereits im Keim.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Knappen auf und hatten in der 42. Minute den Torschrei nicht nur auf den Lippen, sondern längst schon ausgestoßen. Sören Larsen hatte nach einer verlängerten Ecke den Ball am italienischen Torhüter vorbei ins Tor gespitzelt. Doch auf der Linie klärte Eugenio Corini mit der Hand – klare Sache: Rote Karte und Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Levan Kobiashvili souverän.

Der Rückstand direkt vor der Pause, die Rote Karte, die nun auch aufkommende phantastische Stimmung in der Arena – das alles schmeckte Palermo nicht. Bereits direkt nach dem Wiederanpfiff boten sich Schalke drei gute Gelegenheiten, das 2:0 zu erzielen, die beste durch Zlatan Bajramovic, der aus zehn Metern mit einem „Rückpässchen“ an Torwart Andujar scheitert. Doch Schalke ließ nicht locker, stand hinten weiter sicher, spielte nun auch viel konzentrierter und dominierte zusehens den Gegner aus Sizilien. Die logische Folge: Das 2:0 in der 72. Minute durch Sören Larsen, der eine butterweiche Flanke des überragenden Gerald Asamoah aus einem Meter Entfernung über die Linie drückte.

Nun waren die Dämme endgültig gebrochen. Palermo versuchte noch einmal alles, was in ihrer Macht stand, doch in der 80. Minute war es dann endgültig geschehen. Wieder hatte Asamoah mit großem Einsatz den Ball erobert und im Strafraum quer auf Mimoun Azaouagh gepasst, der aus acht Metern völlig freistehend Andujar überwinden konnte. Danach spielte Schalke die Partie locker herunter und schonte die Kräfte für die bevorstehenden Aufgaben.

Beste Spieler auf Seiten einer insgesamt starken Schalker Mannschaft waren Gerald Asamoah, Levan Kobiashvili und in der zweiten Halbzeit auch Mimoun Azaouagh, der nach seinem ersten Tor im dritten Spiel nun auch „richtig angekommen“ ist. In der Abwehr spielten Dario Rodriguez und Mladen Kristajic eine blitzsaubere Partie und ließen den Ausfall von Bordon komplett vergessen machen.

Ausführliche Nachberichte zum Achtelfinale gegen Palermo finden sich im kicker, auf www.schalke04.de, auf sport1.de, in der FAZ und auf uefa.com.

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