„Was erlaube Großmüller?“

09. Dez. 2007 | Keine Kommentare

Carlos Grossmueller - Quelle: schalkefan.deCarlos Großmüller wurde während der laufenden Saison verpflichtet und als großartiger „Allrounder“ angepriesen. Ein Tor hat er seitdem für Schalke erzielt (ein direkt verwandelter Freistoß mit freundlicher Unterstützung von Werder-Keeper Tim Wiese), eine Handvoll schöne Pässe hat er gegeben, aber ansonsten darf man ihn getrost als eine der Enttäuschungen der Hinrunde bezeichnen. Viel versprochen, viel gekostet – wenig Leistung. Gestern wurde Carlos Großmüllers Arbeitsnachweis um eine weitere Facette erweitert: Beim Spiel der Schalker in Frankfurt sah er in der Schlussphase die Rote Karte. An sich keine große Sache. Kurios ist nur, dass Großmüller den Platzverweis kassierte, als er gar nicht auf dem Feld stand – und das auch völlig zu Recht.

Was war passiert: Frankfurt, das sich gestern durch die Bank wacher, aggressiver und frischer als wieder einmal enttäuschende Schalker präsentierte, hatte durch Amanatidis in der 82. Minute das 2:1 erzielt, als Schalkes Mittelfeldwühler Fabian Ernst die Sicherungen durchknallten. Sein Schubser gegen Michael Thurk, der zugegebenermaßen die schnelle Ausführung eines Schalker Freistoßes durch Ballwegschlagen verhindern wollte, war bereits grenzwertig und hätte streng gesehen als Tätlichkeit ausgelegt werden können. Doch als sich dann noch Carlos Großmüller, der sich eigentlich hinter dem Tor warmmachte, einschaltete und im Rudel einen Frankfurter würgte, blieb Schiedsrichter Fleischer keine andere Wahl als den roten Karton zu zücken. Kleine Anekdote am Rande: Großmüller hatte sich nach seinem Würgegriff schnell verdrückt, wollte sich wohl auf diese Weise einer Strafe entziehen. Genutzt hat es nichts.

Wurde denn nebenbei gestern auch noch Fußball gespielt? Eigentlich nicht. Um so erstaunlicher, dass diese Partie mit 2:2 endete und aus Schalker Sicht geradezu als Torfestival bezeichnet werden kann. Die verdiente Führung von Frankfurt (Toski, 49. Minute) egalisierten die Gelsenkirchener in bewährtet Manier in der 77. Minute: Freistoß, Kopfball, Tor – diesmal war es Heiko Westermann, der seine Rübe im richtigen Moment hinhielt. Mitten in die einzige Schalker Mini-Drangphase der gesamten Partie erzielte Amanatidis per Konter das 2:1. Erneut Heiko Westermann war es schließlich, der in der Schlussminute mit einem 18-Meter-Schuss aus halblinker Position den glücklichen Punkt sicherte.

Als Schalkefan zählt man bereits die Tage herunter, bis man sich nicht mehr allwöchentlich über die Leistungen des Teams ärgern muss. Zweimal, am Dienstag gegen Trondheim und am Samstag gegen Nürnberg, werde ich mich in diesem Jahr, das Herz voller Hoffnung, noch ins Stadion begeben. Dann ist endlich Weihnachten und ein Schalker Jahr geht zu Ende, das ich sehr schnell aus meinem Gedächtnis streichen werde. Und das nicht nur aufgrund der Enttäuschungen den letzten Wochen.

Mehr zum Spiel schreibt der kicker. Das „Torfestival“ aus Frankfurt kann man sich im Schalke04-TV auf „Maxdome“ noch einmal anschauen.

www.maxdome.de

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