Fünf Spieler fliegen – einer rückt auf

04. Jan. 2009 | 9 Kommentare

Albert Streit - Quelle: schalkefan.deIn der Winterpause, so hieß es allenthaben, soll auf Schalke „ausgemistet“ und eventuell „nachgelegt“ werden. Zumindest was den ersten Punkt auf der Agenda angeht, sind den Worten jetzt Taten gefolgt. Nach Carlos Großmüller (bereits seit einigen Monaten) dürfen demnächst auch Peter Lövenkrands und Albert Streit in der zweiten Mannschaft (Regionalliga West) mitmischen. Aus dieser zweiten Mannschaft gestrichen – und das ist keine Ãœberraschung – wurde Gustavo Varela, dessen Vertrag zum 31. Dezember 2008 aufgelöst wurde. Der Uruguayer hatte im vergangenen Sommer ohnehin nur noch einen „Gnadenkontrakt“ mit einer Maximallaufzeit von einem Jahr erhalten. Varela spielte seit 2002 in insgesamt 82 Bundesligapartien für Schalke, kam in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher Verletzungen allerdings so gut wie überhaupt nicht mehr zum Einsatz und war spätestens im Spätsommer durch „Undiszipliniertheiten“ (er soll eine Individual-Trainingseinheit geschwänzt haben) in Ungnade gefallen. Der fünfte faktisch bereits abgeschossene Spieler heißt Zé Roberto, dem es in seiner brasilianischen Heimat offenbar so gut gefällt, dass er erst gar nicht zum Trainingsauftakt am Samstag erschienen war. Bei mittlerweile fünf aussortierten Spielern wird es selbst in Fred Ruttens „großer Kabine“ etwas luftig – deshalb darf zukünftig U19-Europameister Danny Latza mit den Profis trainieren.

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9 Kommentare zu “Fünf Spieler fliegen – einer rückt auf”

  1. KönigsblauMSam 4. Januar 2009 um 22:46 1

    Ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr allen S04 Fans und besonders dir, lieber Matthias, als richtungsweisender Oberblogger der Superlative. Oder anders gesagt: „Du machts das voll gut!“
    Gelegentlich greife auch ich hier zur Tastatur. Dabei liegen mir kritische Anmerkungen zu den Geschehnissen in unserem Verein nicht fern. Es sind aber nur kleine, subjektive, Betrachtungsweisen von außen. Von der Vielfalt unterschiedlicher Meinungen lebt auch dieser Blog, anders geht nicht. In der Zielbetrachtung geht es jedoch nur um unseren Verein – wir sind Schalker!

    Und nun zu den news:
    Sind das die von MAM groß angekündigten Veränderungen auf Schalke? Offensichtlich, denn wer mit dem Rücken zur Wand steht, dem bleiben nur noch Rundumschläge.
    Und dies sind die hausgemachten Probleme:
    Die Vertragsverlängerung des immer wieder verletzten Varela war eigentlich nicht nachvollziehbar. MAM hat das erst jetzt, ein gutes halbes Jahr später, gescheckt und löst den Vertrag wieder auf. Bei den beiden „Wunschspielern“ Ze Roberto und Großmüller haben sich MAM und die Scouties sowohl die Hände als auch viel Geld verbrannt. Na ja, und wer Spieler wie Lövenkrands und Streit nicht nachhaltig offensiv und zielgerichtet in den Kader der 1. Mannschaft integrieren kann, muss sich wohl selber hinterfragen lassen! Schließlich gib es auch einige andere Spieler auf Schalke, die sich über die Medien immer wieder ins Gespräch bringen und auch mit Vereinen in anderen Ländern liebäugeln.
    Aber immerhin wird so bei der „starken“ S04 II der Kader richtig aufgemischt. Die Mannschaft belegt dann wahrscheinlich bei den Gehältern wenigstens den 1. Platz in der 4. Liga.

    Und die nun aussortierten Spieler? Wann haben die überhaupt zuletzt gespielt? Es kann nur besser werden. Glück auf und munter bleiben!

  2. kurtspaeteram 5. Januar 2009 um 16:54 2

    Ganz praktisch gesehen ist nicht viel passiert.
    Großmüller und Varela waren sowieso schon bei der 2ten, Lövenkrands und Ze Roberto haben auch nie gespielt.
    Der einzige aus diesem Quintett des „Großreinemachens“ der zuletzt wenigstens ab und an einen Einsatz hatte ist Streit. Aber auch bei dem war bekannt, das er den Verein verlassen will.
    Ich hatte ein wenig mehr Ãœberraschungen erhofft, ganz ernsthaft.

  3. Matthiasam 5. Januar 2009 um 17:22 3

    Varela noch einmal einen 1-Jahres-Vertrag zu geben, war in meinen Augen kein Fehler. Er hat viel geleistet für den Verein, schnupperte in der letzten Saison (bis zu einer abermaligen Verletzung) sogar wieder an die Stamm-Mannschaft heran (ich erinnere mich u.a. an das Spiel in Bielefeld, wo er von 0 auf 100 einer der besten des Teams war). Seinen Vertrag nun aufzulösen ist dennoch richtig, da es ohnehin nur ein „Gnadenvertrag“ war und Varela (mal ganz abgesehen von der Suspendierung) seinen Teil der Abmachung nicht erfüllt hat. Kurzum: Danke Gustavo und viel Erfolg im weiteren Leben.

    Dass man sich jetzt auch von den Spätsommer- bzw. Winter-Fehleinkäufen Großmüller und Zero Berto trennen will, ist kein Fehler und auch kein neuerliches Eingeständnis einer verfehlten Transferpolitik. Denn dass die Transfers für die Wurst waren, weiß inzwischen jeder. Oder anders: Müller anzukreiden, dass er die Spieler geholt hat, ist sicherlich statthaft. Ihn jedoch nun noch einmal anzukreiden, dass er die Spieler wieder loswerden will, ist doppelt gemoppelt.

    Mit Albert Streit hat man sich allem Anschein nach ein faules Ei ins Nest gelegt. Zwar habe ich auch nicht verstanden, warum andere Spieler unter Rutten mehrere Chancen bekommen haben, Albert Streit hingegen nach jedem Fehlpass öffentlich zur Diskussion gestellt wird, noch weniger aber verstehe ich einen Spieler, der quasi vom ersten Tag an nur nörgelt, jammert, lamentiert und an keinem Mikro vorbeigehen kann. Kurzum: Im Gegensatz zu Varela hat Streit für den Verein nichts geleistet, hat ausschließlich Geld gekostet und war mir von der ersten Sekunde an grundunsympathisch. Deshalb kein Dankeschön meinerseits sondern nur die Hoffnung, dass er ganz schnell ein ganz großes Loch in der Luft hinterlässt.

    Ãœberhaupt nicht zum „Müller-Bashing“ eignet sich Peter Lövenkrands. Der wurde für viel Geld noch von Rudi Assauer geholt, ebenso übrigens wie „die Waffe“ Sören Larsen. Und Lövenkrands eignet sich noch nicht einmal zum Rutten-Bashing, da er bereits unter St. Mirko nur eine Edelreservistenrolle spielte. Letztendlich hat seine Klasse anscheinend nicht ausgereicht, so wie bspw. die Klasse von Gekas für Leverkusen nicht gereicht hat. Das kommt einfach ab und an mal vor, dass an sich gute Spieler einfach nicht in einen Verein passen.

    Ich finde das „Großreinemachen“ derzeit gut, auch dass man sich von einem aus dem 1000köpfigen Betreuerstab getrennt hat. Nicht weil ich in den nun in Ungnade gefallenen Akteuren den Quell allen Ãœbels sehe, sondern weil ich es leid bin, dass die Schalker Misere an einer Handvoll unzufriedener Personen festgemacht wird. Das ist ein falsches Zeichen für den Rest der Mannschaft und das Management, weil es ein falsches Alibi darstellt.

    Um es wetteraktuell mit den Worten von Assauer zu sagen: Erst wenn der Schnee geschmolzen ist, sieht man, wo die Kacke liegt. Ergo ist mir jedes Krümelchen Streusalz nur recht und billig, dass derzeit aus Müllers Tasche auf den Schnee rieselt. Schalke hat größere Probleme als die paar Männekes und Transfers, auf die sich in den letzten Monaten alles konzentriert.

  4. KönigsblauMSam 5. Januar 2009 um 20:30 4

    @ kurtspaeter
    „Ich hatte ein wenig mehr Überraschungen erwartet, ganz ernsthaft“. Da bin ich ganz bei dir.

    Und noch einmal zu den news:
    Auch Entscheidungsträger auf höchster Ebene dürfen sich vor dem Hintergrund anstehender Probleme bestimmter Vorgehensweisen bedienen. Zunächst werden häufig die Dinge schön geredet. Später werden dann gerne andere für die Probleme und bestehende Strukturen verantwortlich gemacht und ggf. wieder indirekt mit ins Boot genommen. Zum Schluss bleibt immer noch die Reißleine. Dann rollen die Köpfe.
    Müller hat die Reißleine gezogen. Den großen Schubs dazu gab es von Tönnies!

    Mit einem klaren Sieg im 1. Rückrundenspiel gegen Hannover müssen die Weichen gen Norden neu gestellt werden. Und das werden sie! Glück auf!

  5. tumulderam 6. Januar 2009 um 01:08 5

    @matthias
    Ich kann Dir da in allem nur zustimmen. Ich finde es gerechtfertigt wie Müller momentan agiert, auch wenn dadurch die grundsätzlichen Probleme nicht aus der Welt geschafft werden. Aber das geht eh nicht von heute auf morgen. Jeder weiß wie zersetzend sich Nörgler und Besserwisser in der Situation des Nichterfolges auf die Mannschaftsleistung auswirkt. Der Streit hätte schon nach seinem letztjährigen Interview in der Frankfurter Rundschau suspendiert werden müssen. Ze Roberto, Grosmuller sind sicherlich zwei heftige Fehleinkäufe, aber auch nicht die ersten in der Bundesliga. Wir werden sehen was die Winterpause noch so bringt, grundsätzlich haben wir eine Mannschaft, da brauchen wir nicht zu diskutieren.

  6. Old-Schalkeam 6. Januar 2009 um 17:53 6

    Hallo zusammen!
    Ich bin seit 45 J. Fan vom S04 und habe schon einiges erlebt.
    Aber im Moment verstehe ich die Welt nicht mehr.
    Ãœber die „super Einkäufe“vom letzten Winter kann ich nur den Kopf
    schütteln.A. Müller hat m.E. mit aller Macht vergeblich versucht die
    Arbeit von Assauer zu toppen.Obwohl ich mit seinen Maßnahmen
    auch nicht immer einverstanden war denke ich,daß alles was er noch eingeleitet hat nicht mehr erwünscht war.
    Larsen hat nicht nur auf internationaler Ebene(AC Mailand)manchem
    Gegner das Fürchten gelehrt bis er von einem eigenen Mitspieler im
    Training!! schwer verletzt wurde.Lövenkrands war bei Glasgow immer TOP UND 2006 einer der wertvollsten Spieler der CL!
    Wenn ich heute Spieler wie Ernst,Kurany,Asamoah,Farfan,Engelaar
    oder Altintop über den Platz laufen sehe frage ich mich,warum diese
    Spieler immer wieder ihre Chance erhalten?Haben sie eine Stamm-
    Platzgarantie in ihren Verträgen oder sind sie halt nur nicht alle
    Assauers Altlasten sondern Ruttens und Müllers Lieblinge.
    Bei allen wünschenswerten Verstärkungen bin ich mir über eines im
    Klaren:Selbst der beste Spieler ruft beim S04 nur einen Bruchteil
    seines Könnens das er bei einem anderen Verein gezeigt hat ab.
    Das kann doch nicht immer nur am Spieler liegen!
    Ich glaube Klaus Fischer hat Recht wenner sagt:“Auf Schalke muß
    ausgemistet werden!“Ich denke aber gründlich.
    „Glück Auf“

    Auf Schalke

  7. Matthiasam 6. Januar 2009 um 18:25 7

    „Ich glaube Klaus Fischer hat Recht wenn er sagt: ‚Auf Schalke muß ausgemistet werden!‘ Ich denke aber gründlich.“

    Genau das passiert gerade. Fünf Spieler, die innerhalb einer Winterpause „rasiert“ werden, ist in meinen Augen ausmisten deluxe, denn man kann nicht 20 Spieler auf die Straße setzen – schließlich gibt es auch noch eine Rückrunde.

    Eines verstehe ich aber nach wie vor nicht. Erst wird Müller ein halbes Jahr lang vorgeworfen, dass er die falschen Spieler geholt hat. Und jetzt wird wieder gemeckert, dass er die Fehleinkäufe loswerden will. In der öffentlichen Beurteilung wird Müller für ein und dieselbe Sache zweimal an den Pranger gestellt. Das deckt sich nicht mit meinem Gerechtigkeitsempfinden.

  8. Blaubäram 7. Januar 2009 um 17:05 8

    @Matthias
    Es geht nicht darum das Herr Müller jetzt ausmistet. Vielmehr versucht er seine eigenen Fehler, und das waren die Einkäufe sicherlich, dadurch zu vertuschen, dass er die Spieler dafür verantwortlich macht das die Hinrunde nicht gerade optimal gelaufen ist. Außerdem hilft auch nicht gerade die Spieler in die zweite Mannschaft zu steken, die Gehälter laufen weiter.
    Mit Streit macht er meiner Ansicht nach einen großen Fehler, denn hätte der wirklich eine Chance bekommen hätte und würde er der Mannschaft helfen.
    Was er besonders im Fall Rafinha gemacht hat führt sicherlich auch nicht dazu das andere Spieler bestimmte Maßnahmen verstehen. Rafinha kann sich scheinbar alles erlauben, Konsequenzen gibt es nicht.

  9. KönigsblauMSam 7. Januar 2009 um 20:03 9

    Auf Schalke dürfen nun auch „Arschlöcher“ spielen. Wer hätte das gedacht?

    „Wenn einer ein Arschloch ist würde ich ihn dennoch aufstellen, wenn er zu den besten Spielern gehören würde. Dann spielt er eben, denn es geht immer nach Leistung“, so unser Trainer Fred Rutten lt. Bild Zeitung über t-online zur Suspendierung von Streit. Ich kann es kaum glauben. Aber zumindest verbal ist FR nun auf Schalke voll angekommen. Die Gründe für die Suspendierung von Streit, der sich „direkt in die Fresse geschlagen“ fühlt, sind also nicht verbaler Natur, sondern ausschlaggebend ist lt. Rutten allein der Leistungsstand.

    Derweil lässt es sich Albert Streit sehr gut gehen. „Ich habe hier den besten Vertrag meines Lebens unterschrieben und bekomme noch dreieinhalb Jahre gutes Geld“, so Streit. Das sind rund 2,5 Mill. Euro jährlich.

    Und MA Müller übt unterdessen indirekt wiederholt Kritik an Ex-Trainer Slomka, da dieser die seinerzeit geholten Spieler nicht richtig an die Mannschaft herangeführt hat. „Mit Fred ist jedoch alles deckungsgleich“, so Müller. Auge um Auge, Zahn um Zahn – Schalke in der Winterpause!

    Nun muss aber irgendwann auch mal Schluss/Ende sein! Die Personalien Ze Roberto und Rafinha (700.000 Euren Strafe wegen Olympia) sollten doch weitestgehend hinter den Kulissen zu regeln sein.
    Alle Konzentration muss sofort der Rückrunde und dem 1. Spiel gegen Hannover gelten! Schalke bracht Punkte! Sonst fliegt die ganze Kiste noch auseinander und der Hauptsponsor Gazprom zurück nach Moskau. Schließlich ist Schalke „der emotionalste Verein der Liga“. (Ralf Rangnick)
    International nicht mehr dabei nun volle Kanne in der Bundesliga. Das erste Zwischenziel heißt Platz 5 und bitte vor dem BXB. Glück auf und munter bleiben!