Wofür Schalke heute alles so herhalten muss

06. Apr. 2009 | 3 Kommentare

Da wollte das Springer-Blatt „Die Welt“ mal besonders originell sein und veröffentlichte eine Satire, die in Wahrheit ziemlich diffuses Pseudemarketing-Gewäsch ist, zum Thema „Die NPD ist pleite“. So weit, so gut. Es kann und muss ja nicht jeder ein noch nicht entdeckter Scheibenwischer-Autor sein, hauptsache die Intention ist irgendwie noch zu erkennen. Wenn man sich allerdings in einem Artikel der NPD widmet, sollte man – Satire hin oder her – zumindest etwas Sorgfalt bei den verwendeten Begrifflichkeiten walten lassen. „Verherrlichung“, „Leugnen“ und „Verharmlosung“ sind Worte, die in Zusammenhang mit einer immer mal wieder am Rande eines Verbotsverfahrens stehenden Gruppierung auf eine bestimmte geistige Haltung und daraus resultierend strafrechtlich relevante Handlungen hindeuten. Und dennoch schreibt die „Welt“:

Verharmlosung des alten Managements von Schalke 04.

Mir fallen aus dem Stehgreif mindestens ein Dutzend Wortbestandteile strafrechtlich zu verfolgender Tatbestände ein, die ich ohne Sinn und Zweck mit dem Zusatz „Springer-Presse“ garnieren könnte. Und auch den Autoren André Mielke könnte ich locker aufgrund eines Teiles seines Namens (kleiner Tipp: nicht ganz vorne suchen) in direkte Verbindung mit dem herrschenden Regime eines Unrechtsstaates bringen. Mache ich aber nicht. Warum? Weil sich selbst ein Viertklässler für so eine Art von Humor schämen würde. Wer aus diesem Humoverständnis heraus einen ersten Hinweis auf den geistigen Entwicklungsstand des durchschnittlichen Welt-Redakteurs ableiten möchte, den kann ich nicht zurückhalten. Ich für meinen Teil denke jedoch, hier ist irgendjemand einfach mal wieder dem Reiz erlegen, mit dem Namen Schalke 04 klassisches und zugleich recht billiges SEO betreiben zu wollen. Hat übrigens geklappt, sonst hätte mich mein Feedreader nicht auf den Müll aufmerksam gemacht.

Abgelegt unter Fundsachen,Schalke

3 Kommentare zu “Wofür Schalke heute alles so herhalten muss”

  1. tumulderam 6. April 2009 um 18:05 1

    Kopfschütteln und auch irgendwie eine Bestätigung meines Kommentares zum letzten Post.

  2. matthiaßam 9. April 2009 um 08:16 2

    Frohe Ostern 08+1 und laßt Euch nicht mehr von diesen Blättern ärgern. Sie haben doch nur einen eingeschränkten Wortschatz. (Konzept!)
    Genießt das Wetterchen und natürlich: GLÜCK AUF!

  3. das Karlchenam 9. April 2009 um 17:16 3

    Wahrscheinlich hat die Springerpresse mal wieder den Experten vom FC Grün Weiß Underberg Udo Lattek als Berater gefunden. Ich weiß nicht, was die Springerpresse gegen den Verein hat und die Spieler.
    Das der Kabinenspanner Tönnies weg muss ist ein Fakt, aber warum wird so gegen die Spieler getreten? Diese Pressekampagne ist mehr als das letzte. Man sollte den Herren mal von Seiten des Vereins die Tür weisen.