Monatsarchiv für August 2010

Aug 18 2010

Heute bin ich Sampdoria-Fan

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Diesen Angriff auf das deutsche Fußballherz möchte ich mit einer kleinen Klugscheißerei in Richtung der Sport1-Sendung „Bundesliga Aktuell“ beginnen. Mag ja sein, dass sich Werder Bremens heutiger Champions-League-Quali-Gegner Sampdoria Genua in dieser Saison kostenintensiv verstärkt hat. Nur: Rafinha gehört nicht zu den Neuzugängen. Der Ex-Schalker spielt zwar neuerdings in der ligurischen Hauptstadt, jedoch beim Ortsrivalen CFC Genua.

Und dann möchte ich es nicht versäumen, dem SV Werder Bremen zu einem sensationellen Transfer zu beglückwünschen. Der Rede nach rund 15 Millionen Euro soll sich Real Madrid die Dienste von Mesut Özil haben kosten lassen. Das ist ein stattliches Sümmchen für einen Spieler, der in einem Jahr ablösefrei gewesen wäre und der zuletzt keinen Hehl daraus machte, dass er der Liste seiner Karrierestationen nach Buer und Bremen nun Bernabéu hinzufügen möchte. Natürlich gehen meine besten Glück- und Segenswünsche auch direkt an den Schalker Jungen, der jetzt das Trikot eines der bedeutendsten Clubs der Welt tragen wird.

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Aug 17 2010

Ein mäßig erfolgreich herbeigegeiferter Pokalfight

Autor: . Abgelegt unter Schalke

DFB-Pokal - Bildquelle: wikipedia.orgWolf-Dieter Poschmann sah einen offenen, spannenden Pokalfight. Er sah eine unberechtigte Rote Karte, weil das Foul keine klare Torchance verhinderte, als der gerade erst von einer eineinvierteljährigen Langzeitverletzung genesene Jermaine Jones brutal von schräg-hinten umgegrätscht wurde. Er schilderte einen klaren Elfmeter, als ein Aalener Spieler geschwächt in Gegenwart von Christoph Metzelder zusammenbrach, und diagnostizierte daraufhin eine unsouveräne, von Unsicherheit geprägte Leistung des Schalker Neuzugangs. Immerhin, die Bratwurst war lecker – da waren sich die Kollegen des ZDF und von Sky einig. Das Drehbuch für den „Pokalfight am Montagabend“ stand bereits fest, als die TV-Movie-Redaktion vor ca. sechs Wochen völlig überraschend entschied, eine heiße Ische auf das Cover zu heben und die Ankündigung für die vermeintliche Sensation im DFB-Pokal abzudrucken. Wie das Spiel dann letztendlich läuft, ist total egal. Hauptsache man kann es irgendwie in das Schema „packender Pokalabend“ zwängen.

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Aug 16 2010

Rolf Rojek

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Rolf Rojek, Vorsitzender der Schalker Fan-Club Verbandes (SFCV) und deshalb oftmals als „Ober-Fan“ bezeichnet, ist nicht mehr offizieller Fan-Beauftragter des FC Schalke 04. Dies teilte der Verein dem SFCV am vergangenen Donnerstag telefonisch mit. Während der FC Schalke 04 als Begründung angibt, es bestünde beim  SFCV-Vorsitzenden Rojek ein Interessenkonflikt, der den neuen DFL-Statuten nach eine Weiterbeschäftigung als Fan-Beauftragter unmöglich mache, dementiert dies der SFCV in seiner offiziellen Stellungnahme und lässt stattdessen verlautbaren:

Wir betrachten diese Entscheidung als einen massiven und grundlosen Angriff auf die jahrzehntelang gewachsenen, intakten und durchaus manchmal auch kritischen Strukturen der gesamten Schalker Fanszene.

Die einstimmig gefallene Entscheidung des Schalker Vorstandes zur Absetzung des langjährigen Fan-Beauftragten sorgt seitdem in der Presse für großen Wirbel. Im Internetangebot der WAZ-Gruppe kommentiert Reinhard Schüssler beispielsweise:

Unter diesen Vorzeichen gilt es als selbstzerstörerisch, mindestens aber als Eigentor, sich mit den eigenen Fans anzulegen. (…) Ein riskanter Kurs. (…) Es geht um den Stil, die Vermittlung und die öffentliche Wahrnehmung einer Handlung, die fatal daran erinnert, dass Magaths erste ‚Sanierungsversuche‘ auf Kosten von acht langjährigen Mitarbeitern, u.a. einem Hausmeister, gingen.

Auch in der heutigen Print-Ausgabe der Zeitschrift „Reviersport“ nimmt das Thema einen großen Raum ein. Heiko Buschmann prognostiziert einen großen „Fans vs. Magath-Machtkampf“:

Den Kampf mit 85.000 Mitgliedern des Dachverbands der Anhänger kann er auf Dauer nicht gewinnen. (…) Rojek abzusägen war vor einer Spielzeit, in der die Mannschaft es so schon schwer genug haben wird, das Erreichte zu wiederholen, ein folgenschweres Eigentor.

Als Grund für die Demission Rolf Rojeks wird allenthalben ein Interview mit dem „Reviersport“ angegeben, in der Rolf Rojek am 4. Juni unter der Ãœberschrift „Die Fans müssen wieder mit ins Boot“ Kritik an der Führung des FC Schalke 04 geäußert haben soll. Die kritischste Passage dieses Interviews, das ansonsten relativ unspektakulär daherkommt und in dem sich Rojek zumeist sehr versöhnlich und vermittelnd gibt, liest sich wie folgt:

Uns auf Schalke hat immer der Zusammenhalt stark gemacht. Wir Fans wollen Verantwortung für unseren Verein übernehmen. Vielleicht ist es für Menschen, die aus anderen Klubs zu uns kommen, mitunter auch schwierig hier. Das soll gar kein Vorwurf sein, aber Schalke ist nun einmal nicht Wolfsburg. Hier haben die Fans einen anderen Stellenwert.

Man kann sich sicherlich darüber streiten, ob diese Anmerkungen ausreichen, den Zorn eines gesamten (Stichwort: einstimmige Abberufung) Vorstandes auf sich zu ziehen. Und da ich – ähnlich wie Torsten Wieland – ungerne im Kaffeesatz von Internas herumprokele, die mir nicht bekannt sind, muss man die vorgenannten Medienzitate vielleicht auch einfach so stehen lassen. Allerdings möchte ich doch noch etwas Grundsätzliches zum ebenfalls oft veröffentlichen Vorwurf anmerken, nachdem Rolf Rojek durch Ausspielung seiner „Fan-Macht“ eine Satzungsänderung zugunsten einer erweiterten finanziellen Machtbefugnis des Vorstandsmitgliedes Felix Magath im Alleingang verhindert habe:

Als aktives Mitglied und Schriftführer des münsterschen Schalke-Fanclubs „Monasteria“ kann ich nicht bestätigen, dass der SFCV oder Rolf Rojek sich vor oder nach der letzten Jahreshauptversammlung an unseren Fanclub gewandt und gegen eine Satzungsänderung Stimmung gemacht haben.

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Aug 12 2010

Auswärtsspiel

Autor: . Abgelegt unter Leben analog

Zwei Wochen unangekündigte Blog-Pause liegen hinter mir. Eine Pause, die einen wirklich guten Grund hatte. Für alle, die hier ausschließlich etwas über Schalke lesen möchten, kommt jetzt die kurze Erklärung: Ich kündige Urlaube grundsätzlich nicht an, da ich ansonsten gleich ein „Bitte einbrechen!“-Schild an mein Büro und vor meine Wohnung hängen könnte. Wer hingegen wissen will, warum ich in letzter Zeit generell etwas schweigsamer war – und das lag nicht nur an der fußballerisch unterirdischen WM – kann weiterklicken. Aber bitte nachher nicht meckern, dass es Off-Topic war.

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