Drei Probleme (neben all‘ den anderen)

11. Mrz. 2011 | 10 Kommentare

Interessiert sich auf Schalke noch jemand für Bundesliga-Fußball? Ich meine damit diese Veranstaltung, die uns über das gesamte Jahr hinweg begleitet und in der Regel nicht mittwochabends unter Flutlicht ausgetragen wird. Bei der die Gegner nicht Lyon, Lissabon oder Valencia heißen, sondern Mönchengladbach, Freiburg oder Wolfsburg. Oder eben Eintracht Frankfurt. Hat hier gerade irgendjemand „Ja“ gesagt? Gut, denn morgen steht für das turbulente Schalke wieder dieser alltägliche Brot-Wettbewerb statt.

In der letzten Woche rief ich an dieser Stelle das „Projekt 40“ aus. Weder die Spieler noch Schiedsrichter Dr. Felix Brych vernahmen diesen Ruf in Stuttgart. Die Folge ist, dass der Abstand zu den direkten Abstiegsrängen nun nur noch magere fünf Punkte beträgt. Leute, das macht mir langsam aber dafür immer heftiger Angst! Wer denkt, schon heute sei auf Schalke zu viel Unruhe, der darf gar nicht daran denken, was passiert, wenn am Samstag gegen die Eintracht kein Sieg eingefahren wird. Der Dreier ist Pflicht, der Dreier wird überlebenswichtig!

Das erste Problem: Nach großen Pokalspielen hat sich der ruhmreiche S04 in dieser Saison noch immer in der Liga blamiert. Das zweite Problem: Die im Jahr 2011 noch torlose Eintracht kann sich darauf verlassen, dass Schalke seit Ewigkeiten den perfekten Serienbrecher mimt. Problem 3: Nach den Gerüchten des gestrigen Tages kann man darauf wetten, dass das Spiel in der Arena für die meisten Besucher nur eine Randerscheinung wird.

Benedikt Höwedes ist im Rahmen der vom väterlichen DFB angeordneten Schutzmaßnahme für Felix Brych für ein Spiel gesperrt worden. Mit Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos stehen zwei Spieler bereit, die diese schmerzhafte Lücke stopfen könnten, wenn sie denn einen guten Tag erwischen. Die Frankfurter müssen ebenfalls einen wichtigen Innenverteidiger ersetzen: Maik Franz ist nach seiner 10. Gelben Karte gesperrt. Des Weiteren fehlt bei den Gästen Mittelfeldspieler Benjamin Köhler verletzungsbedingt. Inwiefern diese beiden Ausfälle tatsächlich Schwächungen für die Eintracht sind, mag ich nicht beurteilen. Denn nach der bisherigen Frankfurter Tabellentalfahrt in der Rückrunde sehe ich es tendenziell eher als Gefahr für Schalke, das SGE-Trainer Skibbe sein Personal umstellen und neue Leute ausprobieren muss.

Egal wie: Morgen müssen gegen die schlechteste Elf der Rückrunde drei Punkte her. Und während ich das schreibe, merke ich, wie wenig Hoffnung ich mir nach den jüngsten Niederlagen beim Tabellenletzten und beim Tabellenvorletzten tatsächlich auf diese Liga-Glücksgefühl mache.

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10 Kommentare zu “Drei Probleme (neben all‘ den anderen)”

  1. Rantanplanam 11. März 2011 um 07:49 1

    Diese befürchtung habe ich auch, und im Hinblick darauf das Frankfurt nur eines von 6 „Kellerteams“ ist gegen das wir noch spielen müssen, sollte langsam aber sicher ein rettender 3er her.
    Ich weiss das ist etwas übertrieben, aber ein 3er morgen kann wie ein Entscheidendes Tor in der 94 Minute sein, eine vorerst kleine Erlösung.

  2. calldoam 11. März 2011 um 22:02 2

    Komm zu Union. Wir singen Weihnachtslieder in vollem Stadium, das die Fans gebaut haben… 10 000 im letzten Jah, nach 5000 vorher.
    Ihr habt keine Ahnung

  3. benam 12. März 2011 um 00:20 3

    nette zusammenfassung der situation

    http://www.stern.de/sport/fussball/bellstedts-ballshow-magaths-entlassung-auf-schalke-waere-skandaloes-1662402.html

  4. Matthiasam 12. März 2011 um 02:49 4

    Nein, das ist keine nette Zusammenfassung. Das ist ein hektischer Hungerhaken, der mit seinem Schlafwagengesicht wild vor einem Blue-Screen gestikuliert und Thesen aufstellt, die niemand von uns kontrollieren kann. Woher will er bspw. wissen, dass Magath den Gehaltsetat halbiert hat? Derartig verbal zementierte Behauptungen bedürfen m.E. einer Überprüfung. Der professionelle Blue-Screen reicht mir da nicht aus.

    Genau dasselbe würde ich übrigens zu jemanden sagen, der ohne nachvollziehbare Beweise eine ebenso hektische Contra-Magath-Stellung vor einem Blue-Screen einnehmen würde.

  5. benam 12. März 2011 um 09:30 5

    okay matthias bei nüchterner betrachtung ohne paar Pils getrunken zu haben ist es wirklich nicht berauschend….. sorry

  6. Beneam 12. März 2011 um 10:05 6

    @calldo
    Wenn Union aufsteigt, komme ich sicherlich zum Auswärtsspiel! Also, seht zu nächstes Jahr, Eiserne 🙂

  7. Matthiasam 12. März 2011 um 11:15 7

    @ben: Umgotteswillen, da musst du dich doch nicht für entschuldigen!

  8. Klausam 12. März 2011 um 17:21 8

    Hat Magath ja doch nicht ganz schlecht gekauft und gewechselt.

  9. klugioham 13. März 2011 um 11:06 9

    Ich hatte Tränen in den Augen – mehr vor Lachen als vor Freude – als „ausgerechnet“ Charisteas zum 2:1 einnetzte.
    Schon die ersten beiden Treffer des Tages waren wirklich kurios.
    Ich glaube so einen Treffer wie das 1:1 durch Tzavellas habe ich noch nie miterleben dürfen (BL-Rekord! http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,750641,00.html ).
    Fährmann tat mir auch ein bisschen leid. Ist doch in dieser Saison kein Keeper auch nur annähernd auf das lauernde Schlitzohr Raúl hereingefallen – und der hat es wirklich oft genug versucht.

    Auf jeden Fall war es ein unterhaltsames, belustigendes Spiel(selbst über das 1:1 kann man mit etwas Abstand lachen – wenn man nicht Manuel Neuer heißt, aber vielleicht sogar dann) und drei wichtige Punkte für das Projekt 40.

  10. Jochenam 13. März 2011 um 22:39 10

    Nun, da Felix Magath so gut wie weg ist (unfassbar!), teile ich Deine Abstiegsangst, Matthias. Warum? Man muss sich im Prinzip nur anschauen, wie Wolfsburg nach FMs Weggang gespielt hat.