„Ach du lieber Fußballgott!“

04. Mai. 2011 | 3 Kommentare

Neulich hatte ich eine interessante Unterredung mit dem Fußballgott. „Oh allmächtiger Fußballgott“, sprach ich ihn an. „Wäre es dir genehm, deine Existenz dadurch zu beweisen, indem du die Schalker heute entgegen jeglicher Logik in das Champions-League-Finale schubst?“ Die Antwort des Fußballgottes war kurz und knapp. „Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“, sagte er. „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben und ohne den Glauben bin ich nichts!“ „Aber“, entgegnete ich, „allein schon das Erreichen des Halbfinales ist doch schon eine unbewusste Offenbarung deiner Existenz, nicht wahr? So etwas kann nicht einfach so geschehen. Es beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich – deiner eigenen Argumentation zufolge – nicht. Quod erat demonstrandum!“ „Ach du lieber Fußballgott“, entgegnete der Fußballgott. „Daran habe ich ja gar nicht gedacht!“ Und löste sich prompt in ein Kreidewölkchen auf. „Na, das war ja einfach“, dachte ich mir, und weil ich schon einmal dabei war, bewies ich noch gleich, dass schwarz-gelb gleich blau-weiß ist und kam bei den Meisterfeierlichkeiten in Dortmund um.

Der Fußballgott ist tot. Ich habe ihn auf dem Gewissen. Lasst uns deshalb unsere letzten 90 Minuten in einer großartigen Champions-League-Saison einfach genießen.

Wer’s immer noch nicht erkannt hat…

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3 Kommentare zu “„Ach du lieber Fußballgott!“”

  1. Detlefam 4. Mai 2011 um 08:11 1

    Der gute alte Douglas Adams. Sehr schöne Umsetzung.

    An den Fussballgott sollte man sowieso nicht glauben und so Sachen wie immer zuerst den rechten Schuh anziehen auch nicht. Alles Blödsinn. Oder?

  2. Markusam 4. Mai 2011 um 13:17 2

    Apropros Herr Adams: Blöd, dass das rechte vordere Tischbein meines Schreibtisches schon weiß, wie das Spiel ausgehen wird, ich aber keine Ahnung habe, wie ich es danach fragen soll. Da müssen wir uns alle wohl noch bis heute Abend gedulden. 😉

    Ich verspüre bereits wieder eine ähnliche angenehme Ungeduld auf heute Abend wie letzte Woche. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das (bloße) Vorfreude auf einen schönen Fußballabend ist oder die Erwartung, dass der Würfel eben doch noch nicht gefallen ist.

    Was so eine Woche Abstand bei im Wesentlichen unveränderten äußeren Umständen mit einem Schalker anstellt… 🙂

  3. charakterstärkeam 4. Mai 2011 um 16:28 3

    also mein gefühl sagt mir: DAS KÖNNEN WIR SCHAFFEN – WARUM EIGENTLICH NICHT. vielleicht fühlen sich die inselaffen ja doch zu sicher? wieder mit kluge und höwedes? warum also nicht?

    achso, ausserdem haben wir heute den 107. geburtstag. ein schönes geburtstagsgeschenk wäre es auch noch.

    ALLES GUTE SCHALKE UND GLÃœCKAUF