Der intersaisonale Vergleich

01. Mrz. 2012 | 6 Kommentare

Die Spiele gegen die direkten Konkurrenten in der Tabelle sind vorerst vorbei. In den nächsten Partien geht es gegen den Rest der Liga. Es ist keine alte Fußballerfloskel, dass Punkte gegen den Tabellenführer genau so viel zählen, wie Punkte gegen den Tabellenletzten – es schlichtweg die Wahrheit! Überhaupt reduziert sich eine Bundesligasaison letztlich nur auf Punkte. Immer gewinnen muss man nur in Pokalwettbewerben. In der Liga reicht es häufiger zu siegen als der Großteil der Mitbewerber.

Wie wichtig Punkte und wie wenig wichtig die einzelnen Resultate sind, zeigt die oben eingebettete Grafik „Der intersaisonale Vergleich“. Die Idee, die Punktstände einzelner Saisons kontinuierlich zu vergleichen, stammt nicht von mir. Ursprünglich hatte sie ein Mitglied der „Schalke-Mailing-Liste“ – einem Urahnen der heutigen Blog- und Forenkultur – Ende der 1990er formuliert. Ich fand jedoch schnell Gefallen daran, den Punktestand eines Spieltages über Jahre hinweg zu vergleichen. Nicht, weil man daraus eine Gesetzmäßigkeit ableiten kann, sondern weil es hilft durchzuschnaufen, runterzukommen und die Lage im historischen Kontext gelassener zu bewerten. Die Grafik erklärt sich von selbst: Links und rechts sind die Spieltage angegeben, oben die Saisons (95/96 war die erste mit 3-Punkte-Regel), unten die Platzierung am Saisonende. Insgesamt zeigt der intersaisonale Vergleich 16 abgeschlossene Spielzeiten und die aktuelle Saison.

Mit derzeit 44 Punkten ist Schalke besser als in 12 der 16 vergangenen Jahre. Allerdings wurden vier der 16 Spielzeiten mit einem Punktestand abgeschlossen, der weniger als 44 betrug. Fünf Mal belegte man in den letzten 16 Jahren am Saisonende Ränge, die zur Teilnahme an der Champions-League (bzw. der CL-Qualifikation) berechtigten. Drei Mal hatte man in diesen Jahren am 23. Spieltag mehr Zähler auf dem Konto als heute. Und selbst 2005/2006 – als man am Ende Vierter wurde, dieser Platz aber noch nicht für die CL-Quali reichte – hatte man nach 23 Spielen bereits 45 Punkte eingesammelt.

Der intersaisonale Vergleich ist eine reine Spielerei. Aber er zeigt auch, dass die aktuellen 44 Punkte zwar ein guter Wert sind, dennoch zu noch nichts berechtigen. Schalke muss in den kommenden Spielen Punkte fressen. Egal wie. Am kommenden Samstag wäre ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen.

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6 Kommentare zu “Der intersaisonale Vergleich”

  1. Herr Wielandam 1. März 2012 um 09:22 1

    Wäre auch ein geeignetes Design für eine Tischunterlage für Freaks wie uns.

  2. Matthiasam 1. März 2012 um 09:26 2

    Hehe, in einem ersten Entwurf hatte ich auch die „Zehner-Päckchen“ einer jeweiligen Saison farblich hervorgehoben. Das sah aus wie ein nerdiges Schalke-Periodensystem der Elemente.

  3. TobiTatzeam 1. März 2012 um 10:33 3

    Die Nerdkurve und ihre Statistiksucht!
    Ich bin wirklich sehr gespannt auf die kommenden Begegnungen. Mit einer kleinen Serie kann man die letzten Niederlagen tatsächlich vergessen machen.

    Hoffen wir, dass der Hunter nicht länger ausfällt. Noch ist ja nicht klar, ob er „nur“ eine Gehirnerschütterung hat, oder ob der Kiefer oder irgend etwas anderes „durch“ ist.

    Für Freiburg habe ich ihn erst mal abgeschrieben.

  4. Benjaminam 1. März 2012 um 12:13 4

    Und jetzt! Auswendiglernen!

  5. Carlito69am 1. März 2012 um 21:35 5

    Der intersaisonale Vergleich ist eine reine Spielerei. Aber er zeigt auch, dass die aktuellen 44 Punkte zwar ein guter Wert sind, dennoch zu noch nichts berechtigen.

    Naja, zumindest berechtigt es statistisch gesehen zum Nicht-Abstieg. 😉

    Schalke muss in den kommenden Spielen Punkte fressen. Egal wie. Am kommenden Samstag wäre ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen.

    Da bin ich ganz bei Dir! 🙂

    @TobiTatze: Der Hunter hat zum Glück wohl nicht mal ne Gehirnerschütterung. Ob das zum Spiel am Samstag reicht, wage ich nicht zu beurteilen…

  6. hellwacham 1. März 2012 um 23:08 6

    Besonders lohnenswert finde ich einen Blick in die letzten beiden Spalten. Die belegen so schön den Sinngehalt der mancherorts geführten Diskussionen zur Qualität der aktuellen Leistungen und des Wertes der aktuellen Platzierung.