Einmal kräftig durchatmen bitte …

12. Dez. 2007 | Keine Kommentare

Schalke Fanclub MonasteriaPuh, das war knapp! Nein, nicht gestern. Generell! Der 3:1-Sieg gegen Rosenborg Trondheim war der verdiente Lohn einer engagierten und teilweise sogar spielerisch überzeugenden Leistung im letzten Vorrundenspiel der Champions-League. Knapp war die gesamte bisherige CL-Runde. Einzig gegen Rosenborg schaffte es Schalke überhaupt, Tore zu schießen (insgesamt fünf in zwei Spielen). Gegen Chelsea und Valencia blieb Schalke über insgesamt 360 Minuten torlos, holte nur zwei von möglichen zwölf Punkten. Das reicht normalerweise nicht, um ins Achtelfinale aufzusteigen. Doch die wackeren Norweger kickten beinahe im Alleingang den großen FC Valencia aus dem Rennen, um sich letztendlich doch noch brav hinter Schalke einzureihen. Wie und warum auf Schalke auch im kommenden Jahr die Champions-Hymne ertönen wird, ist letztendlich aber egal. Wir sind weiter dabei, als einziger von drei gestarteten deutschen Vertretern!

Die Marschroute vor dem entscheidenden Match gestern war klar: Schalke musste irgendwie gewinnen, dafür irgendwie mindestens ein Tor schießen. Nicht wenige – inklusive mir – befürchteten ein 90-minütiges kopfloses Anrennen auf ein norwegisches Abwehrbollwerk. Doch dann kam alles ganz anders. Schalke spielte von Beginn an alles andere als verkrampft und konzeptlos. Man ließ den Ball laufen, den Gegner ebenso, holte sich durch ein paar gelungene Kombinationen die notwendige Sicherheit und dann zum ersten entscheidenden Schlag aus: Gerald Asamoah traf nach einer Freistoß-Flanke von Carlos Großmüller zum wichtigen 1:0 in der 12. Minute.

Nur kurz darauf hätte es erneut klingeln können – klingeln müssen sogar! Denn Trondheim, dem man anmerkte, dass die Saison in Norwegen bereits seit Wochen beendet ist, agierte in der Folge fahrig und ließ ein ums andere Mal Schalker Konter zu. So entsprang das 2:0 durch Rafinha in der 19. Spielminute nicht etwa der ersten Möglichkeit nach dem Führungstreffer, sondern eher der dritten oder vierten. Sehenswert war der Treffer dennoch. Der kleine Brasilianer hatte sich auf dem Flügel durchgesetzt, dribbelte sich in den Strafraum, spielte dort noch fix seinen Gegenspieler Kvarme aus und schob den Ball an Torhüter Hirschfeld vorbei ins kurze Eck. Ein wirklich schöner Treffer – und das schreibe ich nicht, weil man auf Schalke in letzter Zeit so wenig aus dem Spiel heraus erzielte Tore bewundern darf.

Was gestern gefiel, war, dass Schalke auch nach dem 2:0 nicht nachließ. Man spielte munter weiter nach vorne, wollte die schnelle Entscheidung. Dass Trondheim in der 23. Minute durch den wieselflinken Kone (der darf gerne wiederkommen und sich ein blaues Trikot anziehen!) noch einmal aus wirklich heiterem Himmel verkürzen konnte, sorgte nur kurzfristig für Sorgenfalten. Man merkte, dass die Mannschaft den Sieg nicht nur wollte, sondern auch in der Lage war, ihn zu erreichen. Nach 36 Minuten war es dann so weit. Nach einer Reihe von schönen Kombinationen spielt Großmüller einen klugen Querpass auf Kuranyi, der setzt sich an der Strafraumkante durch und trifft (mit etwas Glück, weil Hirschfeld noch dran war) zum 3:1. Sekunden später muss Großmüller freistehend vor Hirschfeld eigentlich das 4:1 machen, doch der Uruguayer kam auch in seinem vorerst letzten Spiel für Schalke vor der 5-Spiele-Sperre nicht über einige gute Ansätze hinaus.

In der zweiten Halbzeit spielte Schalke die Partie locker herunter. Hier und da ließ man sich mal per Konter vor dem Trondheimer Tor blicken, doch in erster Linie ging es nun darum, den beruhigenden 2-Tore-Vorsprung zu sichern. Das gelang gut, auch und vor allem weil Trondheim sich gestern wirklich nicht als der gefürchtete Favoritenschreck präsentierte. Nach 92 Minuten war es dann geschafft!

Der Sieg in der Champions-League bringt Schalke zusätzliche Einnahmen von 12 Millionen Euro! Durch das Ausscheiden von Werder Bremen könnten sogar noch ein paar Millionen hinzukommen, da Schalke den DFB nun im Alleingang in der Königsklasse vertritt. Da ist schön und schafft etwas Sicherheit. Nichts desto trotz muss dem Einzug ins Achtelfinale am Samstag ein Hinrundenabschluss-Sieg gegen Nürnberg folgen. Nach den Erfahrungen der letzten Monate braucht es mehr als ein gutes Spiel, um den verspielten Kredit wiederzuerlangen.

Mehr zum Spiel gegen Trondheim schreibt das WAZ-Portal „Der Western“. Wer gestern einmal mehr Dank der umfassenden Free-TV-Berichterstattung in eine schwarze Röhre kucken musste, der surft im Schalke04-TV auf „Maxdome“ vorbei und zieht sich dort für 49 Cent eine umfangreiche Zusammenfassung rein.

www.maxdome.de

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