Gegen die Zebras reichten 15 gute Minuten

15. Mrz. 2008 | Keine Kommentare

Zebra - Quelle: www.de.wikipedia.orgZwei Siege gegen Dortmund, bereits ein Sieg und noch ein ausstehendes Spiel gegen Bochum, seit gestern auch zwei Siege gegen den MSV Duisburg – zumindest im Ruhrgebiet ist Schalke in diesem Jahr das Maß aller Dinge. Dass der Sieg gegen die Zebras gestern eher einer aus der Kategorie „Massel“ war… Schwamm drüber! In einem über ganz weite Phasen unansehnlichen Match bezwang Schalke den Tabellen-Vorletzten glücklich mit 2:1. 15 gute Minuten in der zweiten Halbzeit reichten letztendlich, um den in 75 erbärmlichen Minuten angerichteten Schaden zu beheben. Barcelona in den Köpfen, Duisburg vor der Brust – diese Kombination schmeckte den Schalkern gar nicht und sorgte für eine zerfahrene erste Halbzeit, in der bis auf ganz wenige Situationen gar nichts passen wollte. Ein Fehlpass reihte sich an den anderen und so war es kein Wunder, dass dem 0:1 der Gäste durch Georgiev ein Fehlpass von Rafinha vorausging. Duisburg konterte klug, der Torschütze verlud Varela und schlenzte dann aus 20 Metern wunderschön über Manuel Neuer hinweg in den Winkel. Ein echtes Traumtor.

Bis auf eine Chance von Jones (11. Minute nach Zuspiel von Raktitic) entwickelte Schalke in der ersten Halbzeit überhaupt keine Torgefahr und so lagen die Hoffnungen der Zuschauer, die die üble erste Hälfte übrigens völlig zurecht mit Pfiffen bedachten, bei einer heftigen Halbzeitansprache in der Kabine. Ob es diese auch gab, ist letztendlich ungeklärt. Zumindest aber gab es einen Wechsel. Für Varela kam Vicente Sanchez, der für etwas mehr Bewegung im statischen Spiel sorgen sollte.

Zunächst war davon aber wenig zu spüren. Es sollte bis zur 60. Minute dauern, bis Schalke seinen ersten lichten Moment erlebte. Rakitic hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt und flankte in den Strafraum, wo Vicente Sanchez den Ball noch minimal mit dem Kopf verlängerte. Am langen Pfosten hatte sich Kevin Kuranyi klug freigelaufen und traf mit der Kniescheibe zum glücklichen, weil zu diesem Zeitpunkt überraschenden, 1:1.

Duisburg versuchte nun zumindest den Punkt zu sichern und beging damit den entscheidenden Fehler. Denn gegen nun sicherer werdende Schalker genügte es nicht, sich nur hinten reinzustellen. Zehn Minuten nach dem Ausgleich ist es der für Altintop eingewechselte Asamoah mit dem Kopf, der bei einem schnellen Angriff und einer klugen Flanke von Sanchez nur knapp daneben zielt. Drei Minuten später bekommt „Asa“ seine zweite Chance, trifft – wieder per Kopf – nach einem Eckball von Pander aber nur die Latte. Chance vergeben? Das dachte sich wohl auch die Duisburger Abwehr, doch Heiko Westermann bestrafte dies nur Bruchteile von Sekunden später, als er den Abpraller von der Latte aus unmöglichem Winkel durch zwei auf der Linie stehende Abwehrspieler hindurch unter das Dach des Tores knallte.

Das Spiel war gedreht, Schalke hatte sich durch eine starke Viertelstunde selbst belohnt. Duisburg verfügte nicht über die Mittel, um den Spieß noch einmal drehen zu können. Und so plätscherte die Partie ähnlich unspektakulär wie sie über weite Teile war bis zum Schlusspfiff dahin.

Ein Arbeitssieg – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Schalke findet, zumindest was die Ergebnisse angeht, langsam wieder in die Spur. Spielerisch muss sich aber noch einiges – um ehrlich zu sein fast alles – ändern, wenn man am 1. April gegen Barcelona nicht nur Kanonenfutter sein will. Vor diesem „Spiel des Jahres“ stehen allerdings zunächst zwei unangenehme Auswärts-Aufgaben. Am Ostersonntag tritt Schalke in Berlin an, am Samstag darauf reist man nach Karlsruhe. Sollten die Spiele ähnlich schlecht, dafür aber genauso erfolgreich wie das Gestrige verlaufen, wäre es mir sogar recht. Meine Erwartungen an den von Schalke in dieser Saison gezeigten Fußball sind mittlerweile deutlich gefallen.

Mehr zum Spiel gegen den MSV Duisburg schreibt die „Financial Times Deutschland“. Wer sich den Arbeitssieg gegen Duisburg noch einmal in voller Länge (besser nicht!) oder in Ausschnitten (schon eher empfehlenswert) ansehen möchte, surft im Schalke-04-TV auf „Maxdome“ vorbei.

www.maxdome.de

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