Königsblaue Folklore

05. Sep. 2008 | 2 Kommentare

In Zeiten, in denen in der Bundesliga der Ball ruht, ruhen zumeist auch die Griffel der Journalisten. Hin und wieder liest man dann ein nöhliges Interview mit einem Ersatzspieler, der sich bitter darüber beschwert, nicht eingesetzt zu werden, gleichzeitig aber große Taten für das nächste Training ankündigt, um sich noch mehr aufzudrängen. Für derartiges ist es in der aktuellen Saison freilich noch zu früh. Deshalb ist die Presse, in diesem Fall die WAZ, derzeit dankbar für jedwede „Aktualität“. Beispielsweise für einen Stammtisch des Schalker Fanclub Verbandes, bei dem Neuzugang Jefferson Farfán sich den Fragen der Fans stellte. Dabei wurde er auch gefragt, ob er denn am übernächsten Samstag gegen Dortmund auflaufen wird und antwortete pflichtgemäß:

Ich möchte unbedingt dabei sein. Ob mit oder ohne Schmerzen. Ich kann mir nicht vorstellen, so ein Spiel zu verpassen.

Den Fan freut es. Er klatscht freundlich. Erwartungsgemäß folgt der Einwurf von Autor Andree Hagel:

Das Einmaleins der Königsblauen hat der Peruaner also längst verstanden (…).

Farfán zufrieden, Fan zufrieden, Presse zufrieden, weil sie in einem Beispielstück des investigativen Journalismus eine Plattitüde enttarnt hat – was will man da noch mehr. Die königsblaue Folklore: Sie lebe hoch, hoch, hoch!

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2 Kommentare zu “Königsblaue Folklore”

  1. verschwenderam 5. September 2008 um 14:27 1

    Das die WAZ mal überhaupt was enttarnt ist schon ein Ereignis für sich;)

  2. wilboram 5. September 2008 um 16:01 2

    Mathias,

    viel wichtiger is doch: watt is mit Vodafone?

    W.