Die Realität holt die Sensation ein

02. Jun. 2009 | Ein Kommentar

medinziballFelix Magath wird neuer Trainer, Manager und Vorstandsmitglied des FC Schalke 04! Was vor ein paar Wochen noch für ungläubiges Erstaunen sorgte, ist mittlerweile ganz alltägliche Realität geworden. Zwar hat der neue Schalker Trainervorstandmanager noch keine einzige Ãœbungseinheit in blau und weiß geleitet, doch aus dem fernen Puerto Rico scheint er bereits jetzt die Fäden zu ziehen. Vorbei ist allerdings nicht nur die Zeit des ungläubigen Erstaunens, sondern auch die Phase der wilden Phantasien. Grafite, Dzeko und Misimovic sollte Magath aus Wolfsburg mitbringen. Wahlweise auch Kacar aus Berlin loseisen. Oder mindestens Lincoln oder den bis dato in Deutschland recht unbekannten Dänen Kahlenberg als Verstärkung für das Mittelfeld präsentieren. Doch bislang sieht es mau aus, was Schalker Neuverpflichtungen angeht. Die Medien, die vor ein paar Tagen Schalke noch im Kaufrausch sahen, stempeln Magath jetzt im gleichen Brustton der Ãœberzeugung zum „Spar-Meister“ ab, der nur fünf Millionen Euro ausgeben dürfe, von denen bereits 1,5 Millionen von das tschechische Talent Jan Moravek ausgegeben seien. Als erster Transfercoup des neuen Machers wird stattdessen der Nürnberger Nachwuchsspieler und türkische U21-Internationale Emin Yalin gefeiert, der zunächst jedoch ausschließlich in der Schalker Amateurmannschaft eingesetzt werden soll. Noch sind mehr als drei Wochen Zeit bis zum Schalker Trainingsauftakt am 25. Juni. Bis dahin darf man erwarten, dass die Personalie Holtby endgültig geklärt ist. Mit der Verpflichtung eines gestandenen Mittelfeld-Krachers oder gar eines 20-Tore-Stürmers (wie angeblich von Jermaine Jones gefordert) rechne ich bis zum 25. Juni nicht. Bliebe also noch die erste Euphoriewelle bezüglich der Medizinbälle, mit denen Magath zwangsläufig in Verbindung gebracht wird. Doch auch hierbei wird man seine Erwartungen ein Stückweit zurückfahren müssen. Denn nicht etwa Felix Magath gilt als Erfinder des „Vollballs“, sondern der New Yorker Polizist und Ringer William „The Iron Duke“ Muldoon. Selbst das diesem Beitrag vorangestellte Foto – freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von den Hentschels – entstand bereits vor rund acht Jahren auf einem Trainingsgelände auf dem Berger Feld. Damals schwang noch Huub Stevens das Zepter auf Schalke. Die BILD-Zeitung würde das wohl einen Foto-Beweis nennen. Ich nicht.

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Ein Kommentar zu “Die Realität holt die Sensation ein”

  1. Andyam 2. Juni 2009 um 16:38 1

    Jaja, die Realität holt einen ein. Ich finde aber, der Name Magath lud von Anfang an herrlich zum „auf dem Teppich bleiben“ ein. Leider wird Hoffnung heute so soft mit wilder Euphorie verwechselt. Genauso ruhig, wie es jetzt von Statten geht, sollte man das „Projekt Magath“ angehen…. Schalke hat in der Vergangenheit genug finanziellen Vorschuss geleistet. Magath wird sich seine Neuverpflichtungen verdienen. Mit einer stabilen Saison ohne Titel.
    Und das ist gut so!