Monatsarchiv für Mai 2011

Mai 13 2011

Remember 1998/99

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Immer wenn der letzte Spieltag kommt und es für Schalke um nichts mehr geht – also meistens – denke ich an den letzten Spieltag der Saison 1998/99 zurück. Damals lieferte Schalke eine ebenso erbärmliche Bundesliga-Spielzeit wie die aktuelle ab und landete in der Abschlusstabelle auf Platz 10. Nur zwei Jahre nach dem UEFA-Cup-Sieg schien es, als seien die fetten Jahre wieder vorbei. 1998/99 war so schlecht, dass selbst ein limitierter und alles andere als blutjunger Amateurspieler namens Sascha Wolf plötzlich zum Publikumsliebling aufstieg und die Gunst der Nordkurve genoss, weil „er einer von uns ist, der sich den Arsch aufreißt“. Der Top-Einkauf vor der Saison, Hami Mandirali, versagte hingegen auf ganzer Linie.

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Mai 12 2011

Als vor zehn Jahren der deutsche Fußball starb

Autor: . Abgelegt unter Fußball allgemein

In 49 Tagen wird Fußballdeutschland Trauer tragen. Dann gedenkt man mit Schaudern einem zehn Jahre zurückliegenden Ereignis, das – so der damalige Tenor – den Untergang der Fußballkultur final besiegelte. Zu spontanen Kranzniederlegungen wird es am 30. Juni 2011 allerdings nicht kommen. Allein schon mangels Masse. Denn weniger als ein Drittel aller Klubs aus der ersten und zweiten Bundesliga konnte sich dem Trend, der vor zehn Jahren in Hamburg eingeleitet wurde, bis heute widersetzen. Am 30. Juni 2001 verkaufte mit dem Hamburger SV der erste „freie Verein“ aus der 1.Bundesliga [editiert aufgrund berechtigter Kritik im 1. Kommentar] den Namen seiner Spielstätte. Aus dem Volksparkstadion wurde nach dessen Umbau die „AOL-Arena“.

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Mai 11 2011

Zerrissen

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Das Risiko für einen Klub ist doch gering: Bin ich verletzt, läuft die Lohnfortzahlung nur sechs Wochen. Bin ich fit, könnten viele Vereine davon profitieren.

… sagt Christian Pander im Interview mit dem „kicker„. Kesse, beinahe drohende Worte von jemandem, der dem Verein in den letzten Jahren bitter wenig von dem zurückzahlen konnte, was dieser in ihn investiert hat. Auf der anderen Seite denke ich daran, dass Schalke Panders Position – bewusst und unbewusst – vier Jahre lang freigehalten hat, weil es keinen Besseren als ihn auf dem Markt gibt.

Als Manager würde ich seinen Vertrag nicht verlängern. Als Mensch wünsche ich ihm alles Gute und – endlich – viele Jahre ohne Verletzung. Als Fan würde mir das Herz bluten, Pander bei einem anderen Club spielen zu sehen.

Ich bin zerrissen.

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Mai 10 2011

Ralf Fährmann und eine Idee mit ganz viel Charme

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Als Ralf Fährmann den FC Schalke 04 zum Ende der Saison 2008/2009 verließ, hatte er gerade einmal fünf Profi-Pflichtspiele für den Verein absolviert, zu dem er im Alter von 13 Jahren gestoßen war. Als Torhüter der 2. Mannschaft vertrat er die damals verletzten Manuel Neuer und Mathias Schober im ersten Saisonviertel bei den Bundesligaspielen in Dortmund, gegen Frankfurt und in Köln sowie im DFB-Pokal gegen Hannover 96 und im UEFA-Cup-Playoffspiel bei APOEL Nikosia. Die Schalker Bilanz mit Ralf Fährmann im Tor fiel positiv aus. Einer Niederlage (in Köln) und einem Remis (in Dortmund) standen drei Siege gegenüber. Der „kicker“ bewertete die Auftritte des damals 19-Jährigen sehr positiv mit einem Notenschnitt von 2,7. Und ganz Schalke jubelte über den „Super-Bubi“, der im Schatten von Manuel Neuer herangewachsen war. Genau dieser Schatten war es auch, der das allgemeine Verständnis für Fährmanns Entscheidung stützte, als dieser im Januar 2009 bekannt gab, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und zum Saisonende zu Eintracht Frankfurt zu wechseln. Selten wurde ein Talent mit so viel wohlwollendem Verständnis aus der heimischen Obhut entlassen.

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Mai 09 2011

Fremdschämen in Gelsenkirchen

Autor: . Abgelegt unter Schalke

„Eine Saison mit Höhen und Tiefen! Aber ihr seid die Besten! Danke!“ – Das Plakat, das die Spieler vor ihrem letzten Heimauftritt in der Spielzeit 2010/2011 reumütig im Mittelkreis präsentierten, ließ die Vermutung zu, dass sich das Team anständig aus der Bundesliga-Saison verabschieden möchte. Die danach folgenden 90 Minuten zerschlugen diese Hoffnung prompt ich habe mich für die Mannschaft und ihr Plakat geschämt.

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Mai 08 2011

Fremdfeiern in Münster

Autor: . Abgelegt unter Fußball allgemein

Preußen Münster ist wieder drittklassig! Das 3:0 am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach II krönte eine bemerkenswerte Regionalliga-Rückrunde, in der sich das Bundesliga-Gründungsmitglied erstaunlich souverän durchsetzte. Der Erfolg der Adlerträger hat in den letzten Wochen für eine ungeahnte Euphorie hier in der Stadt gesorgt. Gehörte Münster immer schon zu den Zuschauermagneten der vierten Liga, übertraf der Zuspruch in den letzten Heimspielen alles, was man erwarten durfte. Zur Aufstiegsparty am Freitag kamen 18.500 Zuschauer in die alte Hütte an der Hammer Straße. 18.500 Zuschauer – nicht wenige Vereine in der zweiten Bundesliga können nur davon träumen, vor einer solchen Heimkulisse zu spielen. Es hat Spaß gemacht, die Saison der Preußen zu begleiten und ich bin gespannt darauf, wie sich der Verein in der 3. Liga positionieren wird. Genug der Vorrede. Hier ein paar Impressionen vom Spiel und der langen Nacht in Münster. Sämtliche Bilder und Stadionpanoramen lassen sich übrigens mit einem Mausklick in voller Schönheit betrachten.

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Mai 06 2011

Der Schandfleck

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Ich will gar nicht das Fass aufmachen, dass Schalke immer noch nicht rechnerisch gesichert ist. Wenngleich ich nach dem 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am 29. Spieltag und dem 1:1 in Bremen am 30. Spieltag schon davon ausgegangen war, dass für Schalke am 33. Spieltag in puncto Klassenerhalt alles geritzt sein wird. Ist es aber nicht. Zumindest nicht rechnerisch. Verliert das seit vier Spielen punktlose und auch nach Toren mit 2:11 desolate Schalke am Samstag gegen Mainz und gewinnt Frankfurt gleichzeitig gegen Köln – beides nicht ausgeschlossen – geht es am letzten Spieltag in Köln für beide Teams darum, nicht in die Relegation zu rutschen. Ganz egal wie morgen alle anderen Mannschaften spielen werden. Ein Kantersieg für Frankfurt hier, eine Klatsche in Köln da, und wir haben uns das Recht auf zwei zusätzliche Spiele erworben. Rechne es ruhig nach. Es ist unwahrscheinlich, aber möglich. Wir schreiben morgen den 33. Spieltag – der deutsche Meister steht bereits fest – und Schalke ist nach wie vor nicht gerettet. Trotz aller rechnerischen Eventualitäten, trotz des DFB-Pokal-Finales, trotz einer großartigen Champions-League-Saison – das ist eine Schande! Ich verlange von der Mannschaft nichts weniger, als dass sie diesen Schandfleck morgen aus eigener Stärke heraus ausmerzt. Denn ich will an die Spielzeit 2010/2011 nicht als die Saison zurückdenken, in denen uns der 1. FC Köln vor der Zweitklassigkeit bewahrt hat.

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Mai 05 2011

United win 6-1 on agg

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Letztendlich war es zu hoch. Vielleicht nicht, wenn man nur die vergebenen Chancen des Hinspiels bewertet. Vielleicht auch nicht, wenn man nur die geschossenen Tore im Rückspiel betrachtet. Aber alles in allem ist das nach beiden Spielen zusammengezogene Ergebnis von 6:1 zu hoch. Und doch ist es natürlich verdient, dass Manchester United im Finale der Champions League steht. United hatte genau das Freilos gezogen, über das zunächst Lyon, dann Valencia und schließlich Mailand gejubelt hatten. Anders als die drei vorgenannten Teams nutzte United jedoch die Gunst der Stunde und machte aus eigener Stärke heraus das Finale klar. Für Schalke ist das Erreichen des Halbfinales mindestens ein ebenso wertvoller Erfolg.

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Mai 04 2011

„Ach du lieber Fußballgott!“

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Neulich hatte ich eine interessante Unterredung mit dem Fußballgott. „Oh allmächtiger Fußballgott“, sprach ich ihn an. „Wäre es dir genehm, deine Existenz dadurch zu beweisen, indem du die Schalker heute entgegen jeglicher Logik in das Champions-League-Finale schubst?“ Die Antwort des Fußballgottes war kurz und knapp. „Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“, sagte er. „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben und ohne den Glauben bin ich nichts!“ „Aber“, entgegnete ich, „allein schon das Erreichen des Halbfinales ist doch schon eine unbewusste Offenbarung deiner Existenz, nicht wahr? So etwas kann nicht einfach so geschehen. Es beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich – deiner eigenen Argumentation zufolge – nicht. Quod erat demonstrandum!“ „Ach du lieber Fußballgott“, entgegnete der Fußballgott. „Daran habe ich ja gar nicht gedacht!“ Und löste sich prompt in ein Kreidewölkchen auf. „Na, das war ja einfach“, dachte ich mir, und weil ich schon einmal dabei war, bewies ich noch gleich, dass schwarz-gelb gleich blau-weiß ist und kam bei den Meisterfeierlichkeiten in Dortmund um.

Der Fußballgott ist tot. Ich habe ihn auf dem Gewissen. Lasst uns deshalb unsere letzten 90 Minuten in einer großartigen Champions-League-Saison einfach genießen.

Wer’s immer noch nicht erkannt hat…

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Mai 03 2011

Zu Gast im Stadion an der Restmülldeponie

Autor: . Abgelegt unter Schalke

Ich traue es mich ja kaum zu schreiben, aber für mich war der Besuch der Allianz-Arena am Samstag eine Premiere. Zum ersten Mal sah ich das Schlauchboot im Schatten der Restmülldeponie München Nord-West von innen, nachdem ich zuvor – ohne Übertreibung – mindestens 30 Mal auf dem Weg nach Österreich und wieder zurück daran vorbeigefahren bin. Im Vorfeld hatte ich nahezu alles über das Stadion gehört. Das Spektrum reichte von „Fußballtempel“ bis hin zu „Zweckbau ohne jeden Charme“. Nur eines sprach niemand der Arena ab: dass sie wirklich eine Riesenschüssel ist.

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