Da bin ich wieder – frisch zurück aus einem neuntägigen (davon sieben auf der Piste) Skiurlaub in Österreich. Das erklärt dann auch, warum ich in den letzten Tagen nichts geschrieben habe. Neun Tage ohne Internet sind anfänglich ganz schön hart, dann nervig, schließlich aber total entspannend. Ich kann es jedem nur empfehlen. Neun Tage ohne Schalke sind übrigens ebenfalls eine Sache, die man mal ausprobieren sollte. Doch jetzt, gut 290 Pistenkilometer später, fühle ich mich ausreichend gewappnet und beginne sogar schon wieder, dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres entgegenzufiebern. Nachfolgend – für alle, die es interessiert – ein paar Impressionen aus Kärnten.
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Wir schreiben die 57. Spielminute der Partie TSG Hoffenheim 1899 vs. FC Schalke 04. Schalke führt zu diesem Zeitpunkt gegen den fünf Jahre traditionsreicheren Musterverein aus der Megalopolis-Metroploregion Rhein-Neckar mit 1:0 – und das aufgrund einer guten ersten Halbzeit nicht einmal unverdient. Doch dann nimmt das Spiel eine Wendung. Jermaine Jones wird nach einem fairen Tackling gegen Ball im Mittelfeld von Schiedsrichter Gagelmann mit gelb-rot des Feldes verwiesen. Kaum ist die Karte wieder in der Brusttasche verschwunden, wird sie auch schon wieder gezückt: gegen Orlando Engelaar, der sich beim Schiedsrichter ob seiner offensichtlichen Fehlentscheidung echauffierte. Eine gelbe Karte gegen den Niederländer mit Folgen, denn knapp 20 Minuten später sieht Engelaar für einen Trikotzupfer im Mittelfeld zum zweiten Mal gelb und muss ebenfalls vorzeitig duschen. Die erste gelb-rote Karte eine Fehlentscheidung, die zweite eine überzogene Reaktion eines Unparteiischen, der zu diesem Zeitpunkt mit viel Glück noch seine Blasentätigkeit unter Kontrolle hatte. Das Geschehen auf dem Spielfeld hatte er sich hingegen längst aus den Händen nehmen lassen. Dies nur als kurzes Vorwort um Schlagzeilen wie „Schalke verliert die Disziplin„, oder „Schalke rastet aus“ in einen geordneten Kontext zu bringen.
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Puh – jetzt aber erst mal durchatmen angesagt! Ohne großes Tamtam gab der FC Schalke 04 gestern bekannt, dass man den Vertrag mit Abwehrspieler Benedikt Höwedes um vier weitere Jahre bis 2014 verlängert hat. Der U21-Nationalspieler, der in der aktuellen Saison bereits mehrfach in der Stammelf groß auftrumpfte und selbst einem Marcelo Bordon aktuell in Sachen Spielverständnis und Übersicht kaum noch nachsteht, wurde bereits als heißeste Winterware der Bundesliga eingestuft. Sogar sein Marktwert wurde öffentlich taxiert und soll bei lächerlichen 1,5 Millionen Euro liegen. Da konnte einem schon Angst und Bange werden. Und nun doch die erlösende Meldung, die vielleicht auch deshalb gerade jetzt lanciert wurde, weil Manager Andreas Müller genau wusste, dass ein Abgang Höwedes‘ in der jetzigen Situation sicherlich auch den eigenen Abgang bedeutet hätte. Sei’s drum. Mit Benni Höwedes hat Schalke endlich mal wieder einen „Diamanten“ aus dem eigenen Nachwuchs halten können. Das war zuletzt nur bei Manuel Neuer gelungen, wohingegen die meisten anderen viel versprechenden Schalker Eigengewächse mittlerweile ihr Geld in anderen Vereinen verdienen.
Schalke braucht einen Knipser, Schalke braucht einen Spielgestalter, Schalke braucht in der Abwehr frische Kräfte für den in absehbarer Zeit wechselnden Rafinha sowie die aus Altersgründen in Bälde scheidenden Bordon und Krstajic. Eigentlich existiert somit nur ein Mannschaftsteil, in dem derzeit überhaupt kein Handlungsbedarf besteht: das Tor. Hinter Stammkeeper Manuel Neuer scharren mit Matthias Schober und Ralf Fährmann gleich zwei Schalker Eigengewächse mit den Hufen. Der eine ist schon ein paar Tage älter, routiniert und – was viele ja gar nicht mehr wissen – der letzte aktive „Eurofighter“; der andere präsentiert sich jung, hungrig und mit einigen viel versprechenden Auftritten in den DFB-Nachwuchsteams sowie zu Beginn der Spielzeit. In den letzten Wochen wurde immer wieder die TSG Hoffenheim als möglicher Interessent für Ralf Fährmann ins Spiel gebracht, das bevorstehende Auswärtsspiel Schalkes in der Megalopolis-Multimetroploregion Rhein-Neckar wurde als idealer Zeitpunkt für eine rasche Vertragsunterzeichnung gehandelt. Seit gestern hat sich die Ausgangslage ein Stück weit verschoben. Die ruhmreiche TSG präsentierte mit Timo Hildebrandt einen neuen Torhüter für die kommenden Jahre. Somit dürfte das heißeste Interesse an Fährmann zunächst einmal auf Eis gelegt sein. Was allerdings nichts heißen muss, schließlich ist war nicht nur Hoffenheim auf der Suche nach einem guten Schlussmann.
Gestern, um 17.17 Uhr war die Welt auf Schalke wieder in Ordnung. 1:0 gegen den Tabellendritten gewonnen, in der Liga wieder erweiterte Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen hergestellt, nebenbei noch klargemacht, wer die Nummer 1 im Pott ist – ach, das Leben könnte so schön sein. Doch auch wenn es ein verdienter Sieg nach einer engagierten Leistung war: So einfach ist es eben nicht. Die gestrige Partie gegen Hertha war vielmehr eine auf 90 Minuten komprimierte Zusammenfassung des letzten halben Jahres. Schalke spielte wie immer, der Gegner präsentierte sich wie immer, neu – zumindest in den letzten Wochen – war nur, dass es letztendlich doch zum Dreier reichte.
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Man verliert keine Spiele, weil der Gegner in 80 Minuten zweimal auf das Tor schießt und dabei zwei Tore macht. Auch nicht, wenn einer der beiden Torschüsse aus klarer Abseitsposition heraus möglich wurde. Man verliert keine Spiele, weil man einmal eine 99%ige Chance vergibt und ein anderes Mal nur den Pfosten trifft. Man verliert keine Spiele nur mit Pech. Und man verliert keine Spiele, nur weil man kein Glück hat. Man verliert Spiele, weil man schlichtweg zu schlecht ist. Schalke ist zu schlecht für den UEFA-Cup – anders gesagt: Schalke ist zu schlecht für Europas zweite Liga. Und deshalb ist es gut, dass dieses Drama nach der heutigen 2:1-Niederlage bei Twente Enschede endlich vorbei ist.
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Wir dürfen nicht hingehen und die Mannschaft unterschätzen.
Jetzt mal ernsthaft, Fred Rutten. Das hast du doch nicht wirklich so gesagt?
Masochisten aller Länder vereinigt euch! Das UEFA-Cup-Spiel von Schalke bei Twente Enschede kann nun doch in voller Länge „genossen“ werden. Wie bereits beim Spiel in Santander sicherte sich das „Schalke04-TV“ auf „Maxdome“ die Rechte für die Übertragung. Moderater wird erneut Jörg Seveneick sein. Wer bereits das “Schalke-Paket” zum Preis von 3,99 Euro/Monat bestellt hat (oder noch bis zum Anpfiff bestellt), erhält das Spiel gratis. Im Einzelalbruf soll die Partie 3,99 Euro kosten. Wer sich nun registrieren lassen möchte, sollte dies bis Dienstagabend tun, um rechtzeitig freigeschaltet zu werden. Weitere Infos zum Schalke04-TV gibt’s direkt nach dem Klick auf das Banner.

Kompliment, FC Schalke 04. Die ersten 30 Minuten heute in Stuttgart sahen ja tatsächlich nach Fußball aus. Der Rest war dann das übliche Gewürge, das letztendlich mit zwei Gegentoren belohnt wurde. Im Gegensatz zum Spiel gegen Manchester City war es also eine Steigerung um 15 Minuten. Wenn es so weitergeht – die üblichen Einbrüche mit eingerechnet – dann könnte das Rückspiel gegen den VfB Stuttgart in einem knappen halben Jahr die magische 75-Minuten-Fußball-Grenze reißen. Das macht doch Mut.
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Das Deutsche-Stangentanz-Fernsehen (DSF) kann sich schon bald wieder voll auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Ab der kommenden Saison hüpfen am Sonntagabend endlich wieder Bälle aus Echtfleisch auf englischen Kartbahnen über die Mattscheibe. Die Vergabe der Bundesliga-Rechte ab der nächsten Spielzeit macht endlich ein Ende mit den unsäglichen, imposant beworbenen „DSF-Super-Sonntagen“, an denen man sich 40-minütige Zusammenfassungen von Spitzenspielen wie Cottbus gegen Hertha und Bochum gegen Hannover antun musste. Gewinner der Rechtevergabe ist der größte und erfolgreichste Pay-TV-Konzern in Deutschland: das öffentlich-rechtliche TV. Für die ohnehin fällige Abo-Gebühr in Höhe von 17,03 Euro erfährt der geneigte Zuschauer jetzt nicht nur, was es Neues bei Carmen Nebel gibt und warum es an der englisch-walisischen Grenze nur so von deutschen Schauspielern in Landrovern wimmelt, sondern kommt auch in den Genuss der Zusammenfassung von zwei Sonntagsspielen. Live und direkt gibt es die Liga auch in den kommenden vier Jahren bei „Premiere“. Das Freitagsspiel um 20:30 Uhr bleibt bestehen, am Samstag werden um 15.30 Uhr weitere fünf Spiele angepfiffen, über die ab 18:30 Uhr in der ARD-Sportschau berichtet wird. Neu hinzu kommt ein Samstagsspiel um 18:30 Uhr, von dem es im Free-TV Bilder erst im ZDF-Sportsudio geben wird. Am Sonntag stehen dann noch zwei Bundesliga-Spiele an: eines um 15:30 und eines um 17:30 Uhr. Über diese beiden Spiele berichtet die ARD zusammenfassend nach dem „Tatort“ ab 21.45 Uhr. Richtig angeschmiert sind zukünftig Fans und Vereine der zweiten Liga. Sie dürfen sich über einen extrem zerpflückten Spieltag mit bescheuerten Anstoßzeiten ärgern: Freitag ab 17.30 Uhr, Samstag ab 13 Uhr, Sonntag ab 13.30 Uhr und Montags ab 20.30 Uhr rollte demnächst im „Unterhaus“ der Ball. Wer das ganze noch einmal als Info-Grafik sehen möchte klickt hier.