Jan. 22 2010
Trial and Error
Versuch und Irrtum (englisch: trial and error) ist eine heuristische Methode, um Probleme zu lösen, bei der so lange zulässige Lösungsmöglichkeiten probiert werden, bis die gewünschte Lösung gefunden wird. Dabei wird oft bewusst auch die Möglichkeit von Fehlschlägen in Kauf genommen.
So heißt es in der Wikipedia und ich bin ehrlich gesagt überrascht, warum in diesem Artikel Felix Magath mit keinem Wort erwähnt wird. Denn das was der Schalker Trainager derzeit veranstaltet, könnte man durchaus aus „Trial and Error“ in höchster Ausprägung bezeichnen. Angeblich sollen sich die Königsblauen schon wieder einen neuen Akteur geschnappt haben: den chinesischen Nationalspieler Hao Junmin, 22 Jahre jung, von Tianjin Teda. Ich würde diese Nachricht, die angeblich aus „englischen Spielerberaterkreisen“ (was immer das sein soll) stammen soll, gerne auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen, musste jedoch feststellen, dass mich die Webseite von Tianjin nicht wirklich weiterbringt. Auch sonst kann man Hao Junmin nun wirklich nicht ernsthaft einschätzen. Der rechte Mittelfeldspieler erzielte im Mai 2009 ein Länderspieltor gegen Deutschland – das ist es, was man jetzt allenthalben über ihn liest. Auch die Datenbank von Weltfussball.de ist in Bezug auf den potenziellen Neu-Schalker nicht wirklich sehr aufschlussreich. Aber es soll ablösefrei kommen und passt somut exakt in das aktuelle Schalker Beuteschema. Wenn er es bringt, ist er ein Superschnäppchen. Ist er ’ne Wusrt, hat er wenigstens nichts gekostet.
Bislang war Felix Magath auf Schalke mit diesem „Trial“ sehr erfolgreich. Moritz, Schmitz, Matip, Pliatsikas – allesamt „Versuche“, die sich gelohnt haben. Selbt Mineiro, der sich angeblich aufgrund von Trainingsunlust inzwischen rausgespielt zu haben scheint, war zumindest eine Zeit lang eine wirklich günstige, weil leistungszogen bezahlte Alternative. Einen „Error“ gab es auch schon: LuboÅ¡ Hanzel. Der wurde in der Hinrunde für ein halbes Jahr gewogen und für zu leicht befunden. Nun kickt er wieder in der Slowakei. Und auch Trainingslagergast Moritz Volz musste erkennen, dass Schalke nicht alles unter Vertrag nimmt, was gerade ablösefrei zu haben ist.
Schalke holt Hao Junmin. Sollte es stimmen, wäre es eine Nachricht, die mich nicht in großen Jubel ausbrechen lässt. Ausprobieren und abwarten. Dass Felix Magath als sein Lieblingsgetränk „Tee“ angibt, verwundert angesichts eines oft benutzten Sprichwortes überhaupt nicht. Immerhin steigen nun die Chancen auf etwas bessere Vermarktungsmöglichkeiten im asiatischen Raum. Da nimmt man etwas mehr Gedränge im Mannschaftsbus doch gerne in Kauf.
In Testspielen dreht Halil Altintop regelmäßig auf. Er traf am 1. Juli beim
Einer geht, ein anderer kommt. Mit Levan Kobiashvili verlässt in der Winterpause ein gestandener Bundesliga-Profi den Verein. Leider muss ich es so hart sagen: er tut es keine Sekunde zu früh. Bereits in der vergangenen zwei Spielzeiten hatte ich das eine oder andere Stoßgebet in den Himmel geschickt, dass Kobiashvili doch bitte einen neuen Verein findet. Zu viele Aussetzer hatte er sich in den letzten Tagen von Slomka und während des kurzen Rutten-Intermezzos geleistet, als dass er für mich noch die „Bank“ sein konnte, die er lange Zeit war. Dennoch werte ich natürlich Levan Kobiashvilis Zeit auf Schalke als eine sehr erfolgreiche und erfreuliche. Über Jahre hinweg war der georgische Rekord-Nationalspieler die feste Größe im Mittelfeld, konnte zudem verlässlich in der Abwehr aushelfen und hat sich niemals als Quertreiber in der Mannschaft hervorgetan – zumindest wenn man von dem ausgeht, was man als Fan so mitbekommt. Der 32-Jährige, dessen Vertrag bei Schalke zum Saisonende ohnehin ausgelaufen wäre, wechselt ablösefrei bis zum Saisonenende 


