Es ist noch keine 48 Stunden her, dass Bayerns Torhüter Oliver Kahn nach einer (auch vom Schiedsrichter so gesehenen) Tätlichkeit gegen Sören Larsen außerhalb der Spielverlaufs nur eine gelbe Karte erhalten hat. Aus Bayern-Sicht normal, denn nun sorgen Sie sich darum, dass am Dienstag beim Champions-League-Spiel in Mailand womöglich ein Schiedsrichter nicht ausschließlich in ihrem Sinn entscheiden könnte.
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Trotz der verdienten 2:0-Niederlage in München (Tore: Makaay, 3.; Salihamidzic, 78.) bleibt der FC Schalke 04 dank eines Ausrutschers von Werder Bremen in Cottbus (nur 0:0) an der Spitze und somit einziges Team der Liga, das den Titel aus eigener Kraft erreichen kann. Das Spiel bei den Bayern war zudem das letzte Saisonspiel gegen einen direkten Konkurrenten. Die Bilanz gegen die Spitzenteams fiel in dieser Saison durchwachsen aus. Während man gegen Bremen noch volle sechs Punkte holte, waren es gegen Stuttgart nur noch drei und gegen die Bayern sogar nur ein Zähler. In München fügte sich Schalke viel zu leicht in das Schicksal. Ein Blitztor von Makaay reichte aus, um Schalke 30 Minuten lang völlig aus dem Konzept zu bringen. Und als man in der 2. Halbzeit – allerdings ohne nennenswerte eigene Torchance – endlich eine Partie auf Augenhöhe erzwungen hatte, sorgte Bayern für die Entscheidung. Ärgerlich aber gewohnt war, dass Oliver Kahn nach einer Tätlichkeit an Larsen (die wievielte ungeahndete in Folge war das jetzt eigentlich?) vom schwachen Schiedsrichter Fandel (Zitat: „Für mich war die Frage: Schlägt er, oder schlägt er nicht? Es war sicher ein Grenzfall – und beides war möglich.) nur Gelb sah. Für eine weitaus harmlosere Szene wurde Schalkes Lincoln neulich noch für fünf Spiele weggesperrt. Noch ärgerlicher: Nach einem Trikotzupfer von Podolski knickte der gerade erst wieder genesene Peter Lövenkrands in der ersten Halbzeit um und musste ausgewechselt werden. Es steht zu befürchten, dass der Däne nun definitiv für den Rest der Saison ausfällt. Mehr zum Spiel steht in der „Süddeutschen Zeitung„.
Ein schöner Artikel aus der Süddeutschen Zeitung zur Schalker Strafexpedition nach Sibirien. Und wo wir gerade dabei sind: Spiegel Online (bzw. „RUND“) beschäftigt sich ausführlicher mit Trainer Mirko Slomka.

Vier ewig lange Spieltage musste Schalke auf einen Sieg warten. Gegen Wolfsburg, Leverkusen, Hamburg und Hannover gab es statt möglicher zwölf Punkte zuletzt nur zwei magere Zähler. Am Samstag schlugen die Königsblauen dann aber endlich wieder richtig zu. In einer von beiden Seiten mit hohem Einsatz geführten Partie setzte sich Schalke glücklich mit 1:0 durch (Krstajic, 76. Minute). Glücklich deshalb, weil Stuttgart zumindest in der zweiten Halbzeit das stärkere Team war – aber davon redet bereits heute niemand mehr. Unter dem Strich bleibt nach dem ersten der beiden „Finalspiele“ die Verteidigung der Tabellenführung. Da neben Stuttgart auch noch Bayern keine Punkte an diesem Spieltag einfahren konnte, war es aus Schalker Sicht ein Wochenende fast wie gemalt. Lediglich Bremen konnte wie Schalke einen Dreier einfahren und bleibt den Knappen dicht auf den Fersen. Nun sind erstmal 14 Tage Zeit bis die Liga weitergeht. Schalke reist dann zum zweiten „Finale“ nach München und kann dann wohl auch wieder auf Gustavo Varela und Peter Lövenkrands zurückgreifen. Bereits gegen Stuttgart feierten Christian Pander und Gerald Asamoah ihre Comebacks – Pander sogar mit sehr ansehnlicher Leistung über die vollen 90 Minuten! Nicht zu vergessen auch der ebenfalls erst kürzlich wiedergenesene Sören Larsen, dessen Einwechslung am Samstag die Wende zum besseren brachte. Der Endspurt um die Meisterschaft kann somit beginnen! Berichte zum Spiel gegen die Schwaben gibt es auf sport1.de und im kicker.
Das weltbeste Jürgen-Prochnow-Double feiert sein Comeback. Keine zwei Monate nachdem Thomas Doll die Mission „Richte einen Liga-Dino zu Grunde“ in Hamburg frühzeitig abbrechen musste, darf er sein Werk nun bei Borussia Dortmund vollenden. Auch wenn ich nach wie vor nicht davon ausgehe, dass der BVB tatsächlich absteigt – andere Mannschaften sind noch schlechter als die Borussia – stelle ich mir doch die Frage, wieviel geballter Fußballsachverstand in der Dortmunder Führungsetage eigentlich notwendig war, ausgerechnet Thomas Doll in der derzeitigen Situation zu verpflichten. Es muss eine homöopathische Dosis gewesen sein.
Fußball ist manchmal wirklich merkwürdig: Da spielen die Schalker in den letzten beiden Heimspielen gegen Leverkusen und Hamburg eigentlich richtig gut, verlieren aber dennoch beide Spiele. Und heute in Hannover laufen die Königsblauen wie eine Horde Grundschüler über den Platz, die noch nie einen Ball aus der Nähe gesehen hat und werden für die vielleicht schlechteste Saisonleistung mit einem Punkt belohnt. Dabei hatte alles sogar noch viel besser angefangen, denn Schalke ging nach einem Freistoß von Mesut Özil in der zweiten Minute mit 0:1 in Führung. Der nach wie vor formschwache Halil Altintop war es, der den Ball die entscheidende Richtungsänderung gab. Doch im direkten Gegenzug glich Hannover nach einem Eckball aus. Tarnat nutze die Verwirrung in der Schalker Abwehr und – man muss es so hart sagen – einen dummen Fehler von Schlussmann Manuel Neuer (fausten, Junge, fausten!) zum 1:1. Danach tat sich 86 Minuten lang überhaupt nichts mehr auf dem Feld. Ein Fehlpass folgte auf den anderen. Erst in der Nachspielzeit wurde es wieder etwas turbulenter, als Neuer gleich zweimal die sichere Hannoveraner Führung verhinderte. Durch das zeitgleiche 0:0 der Stuttgarter im Heimspiel gegen Wolfsburg ändert sich vorerst an der Tabellenspitze nichts. Und auch die Bayern können morgen gegen Bremen spielen wie sie wollen, der Tabellenführer nach dem 25. Spieltag heißt nach wie vor FC Schalke 04. Allerdings – der komfortable Punktevorsprung ist mittlerweile restlos aufgezehrt! Mehr zum Spiel in Hannover steht im kicker.
„Musse immer mache spielle, musse treffe, ähh, musse mache Torjäger, ähh, Kanone, ähh, musse verkaufe in die Internette, ähh, musse Berater mache um gebbe ihm Geld, ähh, dasse Ailton!“ Oder um es mal mit anderen Worten zu sagen: Ailtons Torjägerkanone der Saison 2003/2004 wird gerade auf ebay versteigert – allerdings gegen seinen Willen! Damals kostete die Trophäe Ailton exakt 28 Treffer für den SV Werder Bremen. Heute soll sie seinem Ex-Berater mindestens 25.000 Euro (aktueller Stand) bringen. Wie und warum weiß u.a. die FAZ. Außerdem bald im Angebot: Der „Goldene Ball“ für den „Fußballer des Jahres 2004“.
Der FC Schalke 04 scheint einen fähigen Medizinmann gefunden zu haben. Nur drei Wochen nachdem bei Gustavo Varela – offensichtlich fälschlicher Weise – ein Kreuzbandriss und somit das Saisonende diagnostiziert wurde, meldet sich der Uruguayer am kommenden Wochenende wieder zurück auf Schalke und kann eventuell schon gegen Stuttgart auf einen Einsatz hoffen. Auch Gerald Asamoah, dem in der ersten Runde des UEFA-Cups beim AS Nancy beinahe ein Bein abgerissen wurde (ich erinnere mich noch lebhaft an den DSF-Kommentator, der erst nach der siebten Wiederholung eingestand, dass es sich bei der Aktion „womöglich doch“ um ein Foul gehandelt haben könnte) kehrt in diesen Tagen in den Kader zurück und kann eventuell schon in Hannover auf der Bank sitzen. Das berichtet u.a. der kicker.
Am vorletzten Sonntag spielte Schalke gegen Leverkusen. Am Ende der 90 Minuten stehen 8:4 Ecken und 11:1 (!) Chancen. Leverkusen gewinnt durch seinen einzigen Angriff in der 84. Minute mit 1:0. Fünf Tage später ist der HSV zu Gast auf Schalke. Wieder ist es ein Spiel auf ein Tor, wieder gehen die Gäste mit ihrem ersten Angriff mit 1:0 in Führung, legen mit ihrem zweiten Torschuss noch das 2:0 nach. Wieder hat Schalke verloren. Und was noch viel schimmer ist: Seit mittlerweile 241 Minuten warten die Königsblauen auf einen eigenen Treffer. Meisterschaft ade? Ja, es scheint in der Tat so! Auch ich war am Freitagabend bitter enttäuscht. Doch heute, mit drei Tagen Abstand, sehe ich die Dinge wieder etwas anders, vielleicht sogar etwas klarer. Denn bei aller angebrachten Selbstkritik der derzeitigen Stunde – noch ist überhaupt nichts verloren. Ganz im Gegenteil! Denn Schalke ist nach wie vor die einzige Mannschaft der Liga, die den Titel aus eigener Kraft erreichen kann. Woher ich diese Zuversicht beziehe? Weil gerade die die direkte Konkurrenz alles andere als furchterregend daherkommt.
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Wie dumm kann ein Mensch eigentlich sein? Nun, zumindest diese Frage kann man seit gestern wieder ein wenig besser beantworten: Ziemlich dumm! Denn das was sich Lincoln nach dem Abpfiff des verlorenen Spiels gegen Bayer Leverkusen leistete, ist wirklich selten dämlich. Man kann ja frustriert sein, man kann mit seiner Leistung unzufrieden sein, man kann auch mal einen dicken Hals schieben. Aber man kann einen Spieler der gegnerischen Mannschaft nicht vor den Augen des Schiedsrichters eine schmieren. Selbst wenn dieser Gegenspieler Bernd Schneider heißt, der sogar noch unverhohlen zugibt, dass er mit den Worten „Und du also willst ein Brasilianer sein?“ provoziert hat. Fakt ist: Lincoln fand gestern im Spiel so gut wie gar nicht statt und wird in den kommenden Wochen garantiert nicht stattfinden. Alles andere als eine Sperre von mindestens vier Spielen durch die DFL wäre ein Wunder. Ein Wunder übrigens, das Lincoln nicht verdient hätte. Doch Lincoln wird nicht der einzige sein, der Schalke in den nächsten Wochen fehlen wird. Denn mit Mladen Krstajic (Rippenbruch) verletzte sich schon wieder ein Stammspieler und fällt für mehrere Wochen aus. So wird wohl Tim Hoogland, der in den letzten Spielen immer wieder gute Jokereinsätze für sich verbuchen konnte, demnächst in den Stamm aufrücken müssen. Ach ja, Fußball gespielt wurde gestern auch noch. Schalke war über 90 Minuten hinweg dabei die bessere Mannschaft und hatte schlichtweg Pech, dass Leverkusens junger Ersatzkeeper Adler einen Glanztag erwischte und mindestens sechs „Hundertprozentige“ entschärfte. Dass Bayer mit seinem einzigen Angriff in der gesamten zweiten Halbzeit dann auch noch das 0:1 erzielte (85., Kießling) kann vorkommen. Und deshalb ärgert mich die Niederlage gestern noch nicht einmal besonders. Wichtig ist nun jedoch die Reaktion am kommenden Freitag gegen den HSV. Mehr zum Spiel liest du im kicker.